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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält | |
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Einmal nur hab ich dich minder
lieb gehabt, du theures Gut!
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bei den Gräbern meiner Kinderbei mithingesunknem Muth
warst du mehr als dreißig Tage
mir gleichgültiger als jezt
da ich Alterslasten trage,
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weniger wardst du geschäztetwas weniger, als heute,
aber in der Seele blieb
doch die Hofnung dir zur Seite,
flüsterte so sanft, so lieb
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dir zum Vortheil, und zerstreute,das Gewölk der Traurigkeit,
wie am Firmament die Sonne
dikken Erdedunst zerstreut
wenn ihr Lichtstrom neue Wonne
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allen Wesen mitgetheilt.Hofnung flüstert dir zum Besten
wenn, gleich unwillkommnen Gästen,
Gicht und Fieber in mir weilt
und Geschmak und Schlaf entfliehen,
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o, dann flüstert sie mir zu:daß die Rosen wieder blühen,
daß durch ihren Balsam du
frische Kraft wirst in dich saugen,
daß bei junger Weste Wehen
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ich den Hain mit muntern Augenwieder schatticht würde sehn,
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_004.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_004.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)