Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält | |
|
mit meiner stillen Seligkeit zu schaffen?
Den könnt er stehen lassen, weiter schicken,
wen auf der Welt kann man das nicht? – O warlich!
Dein Prinz versteht sich auf die Liebe selbst
so schlecht, als, wie es schien, auf Damenherzen.
Er weiß nicht, was Minuten sind –
Page
empfindlich.
Prinzeßin,
Sie lästern einen Engel.
Prinzeßin
mit freudigem Erröthen ihn auf die Wange schlagend.
Junger Lügner,
wer hat dir das von ihm erzählt?
Page
mit Begeisterung.
So treflich
und groß und doch dabei so gut! O Schade,
daß er ein König werden muß – er hätte
ein Bruder werden sollen.
Prinzeßin
wendet sich weg und wischt sich die Augen, indem sie dem Pagen feurig die Hand drükt. Nach einer Pause.
Und du mahnst
mich gar nicht, daß ich meinem lieben Boten
den Botenlohn noch schuldig bin geblieben?
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_031.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)