Lebewol, theures Mutterhauß – Hab so manch guts und liebs in dir genoßen, da der Herr seeliger noch lebete – Tränen auf deine Gebeine du lange verfaulter! das verlangt er von einem alten Knecht – es war das Obdach der Waysen, und der Port der Verlaßenen, und dieser Sohn hats gemacht zur Mördergrube – Lebe wol du guter Boden! wie oft hat der alte Daniel dich abgefegt – Lebe wol du lieber Ofen, der alte Daniel nimmt schweren Abschied von dir – es war dir alles so vertraut worden – wird dir weh thun, alter Elieser – Aber Gott bewahre mich in Gnaden vor dem Trug und List des Argen – Leer kam ich hieher – leer zieh ich wieder hin – aber meine Seele ist gerettet wie er gehen will kömmt
Daniel. Gott steh mir bey! Mein Herr! Löscht die Laterne aus.
Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_183.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)