Namens Egilbardum, verordnet hat. Trithem. in Chron. Spanheim. fac. 246. Bey welcher Würde es in die 400. Jahr verblieben. Jetziger Zeit ist es dem Dom-Capitul zu Mayntz eingethan.
So ist auch in diesem Ländlein der schöne Fleck Geisenheim / von theils auch ein Stättlein / vnd Gysenheim genannt / zwischen obbesagten beyden Orten Rodesheim / oder Rüdesheim / vnd S. JohannsBerg / am Rhein gelegen: Item / Waluff / so in diesem Krieg sich wol bekannt gemacht / vnnd viel Schaden / sonderlich Anno 1631. gegen dem Ende desselben / gelitten hat / als die Schweden solches mit Gewalt erobert / vnd alles / was sie in den Waffen gefunden / nidergehawet haben.
Fritzlar / in Hessen / von Theils Frideslar /
vnd Fritislar / genant; von welchem Ort Wilhelmus
Dilichius, in seiner Hessischen Chronick / am
162. vnnd folgendem Blat / also schreibet: Der
Thumbstifft allhie ist Anno 732. von Bonifacio,
vnd die Statt bald darauff / auß der Statt
Buriburg (dessen Lagerort man noch bey Fridslar / auff
einem hohen Berge sehen kan) darumb / daß dieser
Ort zu bewohnen bequemer / vnnd habhaffter /
erbawet worden. Weiln auch die Eder / (oder Adraua
Taciti; so in die Fulda laufft) nahend darbey / vnd
sonsten die Gegend eben / der Boden geschlacht Obst /
Wein / vnnd Hülsenfrucht zutragen bequem ist / so
thut diese Statt / wegen lustigen Orts / es vielen
vmbligenden Stätten weit bevor. Biß hieher
Dilich. Anno 774. ward sie von den Sachsen / biß
auff den Stifft / außgebrant. Dann / als S.
Bonifacius, S. Petern zu Ehren / diese Kirch allhie
erbawet / hat er / auß Prophetischem Geist gesagt / daß
solche niemals durch Fewer werde verderbt werden.
Derowegen / als selbiges mal solche die Sachsen
anzunden wolten / ist sie von oben her ein solcher
gäher Schrecken ankommen / daß sie schändlich
zitterend / verwirret worden / vnnd nach Hauß fliehend
vmbgekehret haben; wie Nicolaus Serarius lib. 3.
Rer. Mogunt. notat. 27. pag. 494. auß den
Annalibus Francorum, so der Graff von Nuenar herfür
geben: Item / auß Lamberto Schafnab. oder
Aschaffenburg. Reginone, vnd Mariano, schreibet.
Landgraff Conrad zu Thüringen hat Anno 1232.
wegen einer Strittigkeit / so er mit dem Ertzbischoff
zu Mayntz gehabt / diese Statt / so drey Meilen von
Cassel gelegen / vberzogen / die Vorstätte abgebrant /
die Mühlen zerrissen / vnd die Brücken zerbrochen.
Vnd da er vermeynet / er hätte sich also wol
gerochen / vnnd im Abzug gewesen / da seyn etliche lose
Weiber auff die Stattmawren gelauffen / haben
den Hindersten entblöset / solchen vber die Zinnen
heraußgereckt / vnd dem Landgraffen nachgeruffen /
wann er nirgend hinzufliehen wüste / wolten sie
ihme hiemit die Herberge gewiesen haben.
Hierdurch er dann im Zorn widerumbzukehren bewegt
worden / vnd hat die Statt von newem zubelägern /
Fewer einzuwerffen / vnd zugleich zustürmen
angefangen; darüber dann alle Gebäw in der Statt /
Häuser / vnnd Kirchen / mit allen Männern /
Weibern / vnd Kindern / biß auff etlich wenig / so herauß
gefallen / vnd sich gefangen ergeben / jämmerlich
verbrannt / auch folgenden Tags die Mawren
vmbgeworffen / die Thürn nidergerissen / vnd die Klöster / etc.
herumb abgebrannt worden seyn; wie beym besagten
Dilichio part. 2. pag. 152. seq. vnnd Cyriaco
Spangenberg in seiner Manßfeldischen Chronick
cap. 253. zu lesen. Anno 1631. im Septembri, ward
diese auff einer anmühtigen Höhe gelegene / mit
einem Graben / vnnd Ringmawer / auch vielen hohen
Thürnen verwahrete Statt / von Landgraff
Wilhelmen in Hessen mit stürmender Hand / vnd
hernach den 29. Ejusdem, von General Tilly wider
erobert; hat auch folgends noch viel außgestanden:
Wie dann Anno 1640. im Augusto / die
Keyserischen diesen Ort einbekommen / vnd beyde
Kriegsheer / Keyser- vnd Schwedische / damals drey Tag
lang gar nahe beysammen vmb diese Statt lagen.
Es ist da ein feine Burgk / oder Schloß. Besiehe
von diesem Ort / neben den angezogenen Scribenten /
auch Albertum Cranzium lib. 2. Saxon. c. 10.
G. Braun in Theatro Urbium, vnd Casp. Ens in
delic. apodem. p. 215 seq.
Gerltzheim / oder Gerrensheim / am Rhein /
zwischen Wormbs vnnd Oppenheim / auff halbem
Weg zu Wasser / nahend der Bergstraß / vnnd auff
der Seiten gegen Darmbstatt zu / in einem
Morastigen Grund gelegen / Statt vnnd Schloß / so
Anno 1631. vom König auß Schweden / mit Accord
erobert / nachgehends aber widerumb quittiert
worden. Ist dieser Zeit etwas bevestiget; vnnd Anno
1645. von den Frantzosen auß Wormbs vberstiegen /
aber gleich darauff von der Chur Bayrischen
Armee belägert / vnnd wider eingenommen worden.
Heiligenstatt / auff dem Eichsfeld / nahend
Duderstatt gelegen / allda die Chur Mayntzische
dieses Ländleins Regierung ist; vnnd von welcher
Statt wir in einer geschriebenen Chronick
folgendes gefunden haben: König Dagobertus auß
Franckreich ward gantz aussatzig / daß er
Franckreich verlassen muste / kam in Teutschland / da jetzund
Heilgenstatt ligt / vnd bawet da eine Vestung / noch
genannt die alte Burgk / vnnd wohnete da mit
seinem Weib. Nun waren vor Zeiten zween
Brüder / Christen / Aureus, vnnd Justinus, die giengen
Wallen / vnnd kamen in einen Hoff / Rustefeld
genannt / vnd herbergten allda die Nacht; Morgens
giengen sie durch den Wald / da wurden sie von den
Vnglaubigen ermordet / vnd da begraben.
Dagobertus ritte also aussätzig an die Jagt / vnnd einen
Morgen / in dem Sommer / kam er in den Wald /
stund auß Müdigkeit / von seinem Pferd ab / hefftet
es an einen Ast / leget sich nider in den Taw / vnnd
schlieff; vnd ward an dem Ort / da ihn der Taw
berühret hat / der Aussätzigkeit erlediget. Sein
Gemahlin zog wider mit ihme auff die stätt / Er thät
seine Kleyder von sich / vnd wältzte sich / vnd ward gantz
Matthäus Merian: Topographia Hassiae. Frankfurt am Mayn: Matthäus Merians Erben, 1655, Seite XI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Hassiae_259.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)