welche alle selbigen Jahrs mit Tod abgangen seyn sollen. Dieser Stadt haben sich Anno 1627. wie auch der Städte Perleberg / und Havelberg (ausser deß Doms) die Käyserischen bemächtigt / Aber Anno 1631. bey Ankunfft deß Königs auß Schweden / verlassen haben. Anno 36. muste dieser Orth / deß Kriegs halber / viel außstehn / und befand sich Anno 37. in Käyserischen Händen. Dann nachdem diese Stadt die Käyserischen / und Sächsischen / in besagtem 36. Jahr / mit Sturm erobert / und die Besatzung solchen Orth / nach der Schlacht bey Witstock / wieder verlassen / und ihn die Schwedischen besetzt hatten / so nahmen die Käyserischen solchen An. 37. wieder ein. An. 39. bekamen die Schwedischen Ratenau abermals; wie auch Ann. 40. deß Jahrs 41. thaten die Berlinischen diese Stadt selbsten außplündern / verliessen sie aber im Aprilen / und begaben sich nach Brandenburg; hergegen zogen die Schwedischen alhie / und zu Ferbellin / wie in tom. 4. Theatri Europaei p. 606. b. dieser Orth / und vom Nehelio Fehr-Bellin; in theils Tafeln aber die Bellinische Fehre genandt wird / so ein oder zwo Meil von Rupin im Moraß am Rein gelegen / und ein schlechtes Städtlein ist) ein. Daselbsten auch p. 616. folgendes stehet: Die Schwedischen hatten zwar voriges Jahr Rattenau einbekommen / aber nicht behalten / und es die beyderseits streiffende so sauber auß gefeget / daß dort herumb weder Menschen noch Viehe zufinden waren. Dieß 1641. Jahrs aber nahmen sie sich wiederum darumb an / kamen Eingangs Aprilis dahin / fanden nichts / als ein wenig Korn / und reparirten die Brücke über die Havel. Die Ursach mag gewesen seyn / daß sich die Brandenburgischen mit tausend wolmundirten Reutern / und 600. zu Fuß / in Alt-Brandeburg legten; darumb die Axel Lillische sich auch deß guten Paß Ferbellin / per Stratagema, bemächtigten. Biß hieher selbiger Autor.
Wird vom Micrael. unter die Pommerische Städtlein gesetzt / und gesagt / seye unter der Jacobshagischen Praepositur gelegen / und vor wenig Jahren an die von Damitz kommen: Halte Marckt deß Sontags vor Michaelis. Angedeute von Demitz sind vornehmen Adelichen Geschlechts im Stifft Cammin / auß welchem Nicolaus von Damitz / Hermans von Damitz / Ritters / so Anno 1400. gelebt / Sohn / Magister artium, Scholasticus der Kirchen zu Cammin / und Hertzogs Erici II. in Pommern Cantzler gewesen ist / Idem Micraelius lib. 6. pag. 477.
Diese Hinter-Pommerische Stadt ligt an dem Fluß Rege / oder Rega / davon sie auch den Namen hat /und denen von Borcken gehörig ist. War Anno 1190. zu einer Stadt angelegt. Hat einen Synodum von acht Pfarren / so alle den Borcken zuständig seynd. Hält Marckt auff Laetare, und Sontags nach Himmelfarth. Anno 1630. brandte dieses Städtlein gantz ab. Von dem besagten vornehmen Adelichen Geschlecht der Borcken / wird unten bey Strammehl etwas gesagt werden.
Ein Brandeburgisch Städtlein / in der Neuen Marck / an den Pommerischen Gräntzen / zwischen Arnswalde / und Falckenburg / in der Gegend Kurtau / und Kalis / und an der Ihne / gelegen. An. 1627. ließ der König auß Schweden 2. Regiment zu Roß / und eines zu Fuß / wider Polen / in Mechelnburg / und da herumb / unter Johann Streiffen / Maximilian Teuffeln / und Keteritzen / werben /
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_271.png&oldid=- (Version vom 30.4.2023)