schlug aber dem Mann leicht mit den Fingerspitzen auf den Arm, als hätte er sich mit K. einen zu starken Spaß erlaubt. „Aber was denken Sie denn,“ sagte der Mann noch immer lachend, „ich will ja den Herrn wirklich hinausführen.“ „Dann ist es gut,“ sagte das Mädchen, indem sie ihren zierlichen Kopf für einen Augenblick neigte. „Messen Sie dem Lachen nicht zu viel Bedeutung zu,“ sagte das Mädchen zu K., der wieder traurig geworden vor sich hinstarrte und keine Erklärung zu brauchen schien, „dieser Herr – ich darf Sie doch vorstellen?“ (der Herr gab mit einer Handbewegung die Erlaubnis) – „dieser Herr also ist der Auskunftgeber. Er gibt den wartenden Parteien alle Auskunft, die sie brauchen, und da unser Gerichtswesen in der Bevölkerung nicht sehr bekannt ist, werden viele Auskünfte verlangt. Er weiß auf alle Fragen eine Antwort, Sie können ihn, wenn Sie einmal Lust dazu haben, daraufhin erproben. Das ist aber nicht sein einziger Vorzug, sein zweiter Vorzug ist die elegante Kleidung. Wir, d. h. die Beamtenschaft, meinte einmal, man müsse den Auskunftgeber, der immerfort, und zwar als erster mit Parteien verhandelt, des würdigen ersten
Franz Kafka: Der Prozess. Berlin: Verlag die Schmiede, 1925, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Proze%C3%9F_121.jpg&oldid=- (Version vom 1.6.2018)