zickzackförmigen Myelinformen gehen wieder in stetig gekrümmte über. Im Grunde könnte man diese Bewegungserscheinungen zu Arbeitsleistungen benützen, wobei die erzeugte Energie als Teil der Umwandlungswärme zu betrachten wäre, d. h. ihren Ursprung in freier chemischer Energie hätte, die um so größer ist, je weiter sich die Temperatur von der Umwandlungstemperatur entfernt.
Eine ähnliche plötzliche Formänderung von Myelinformen findet bei Phrenosin statt, nämlich Ausstreckung kurzer dicker Zylinder zu langen dünnen (Fig. 153a, b, c) und umgekehrt, wobei, wenn sie hohl und einseitig geschlossen sind, Saugwirkungen wie bei Teleskoppumpen eintreten (Fig. 154a, b, c). Ursache ist
Aufnahme oder Abgabe von Kristallwasser. Auch hier ist die Quelle der Bewegungsenergie die chemische Energie, da Kristallwasseraufnahme als chemischer Vorgang zu betrachten ist.
Bei den Selbstgestaltungs- und Selbstbewegungserscheinungen der Lebewesen sind es hauptsächlich Oxydationen (z. B. des Blutes), welche die Umwandlung von chemischer Energie in Bewegungsenergie bewirken, so daß wahrscheinlich im Grunde die Molekularwirkungen ähnlicher Art sind, wenn auch die Muskeltätigkeit nicht infolge Temperaturwechsels, sondern auf Nervenreiz erfolgt.
Noch interessantere Myelinformen als bei Ammoniumoleathydrat entstehen bei der Ausscheidung von Paraazoxyzimtsäureäthylester aus heiß gesättigter Lösung in Monobromnaphthalin, wenn die Konzentration derart ist, daß sich eben noch keine festen Kristalle ausscheiden. Während bei Ammoniumoleat die Myelinformen