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Seite:De Flüssige Kristalle Lehmann 59.jpg

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mischungen, wenn gleichzeitig Anschmiegung eintritt, wie z. B. bei Bromphenanthrensulfosäurehydrat[1], bei welchem zwei verschiedene Hydrate sich mischen, und bei Mischungen der schleimig-flüssig-kristallinischen Modifikationen von Cholesterylchlorid und Cholesteryloleat, die eine tropfbar-flüssig-kristallinisches Gemenge geben.[2] In der Mischzone der letzteren zeigt sich gegen die Mitte hin abnehmende Strukturverdrehung

Fig. 132.

(d. h. der Feinheit der Schraffierung, Fig. 132), infolgedessen zunehmende Anschmiegung und Drehung de Seiten einer gewissen Grenze (in der Figur punktiert) gerade entgegengesetzt ist. Wird also einer überwiegenden Menge der einen Substanz eine kleine Menge der anderen beigesetzt, so erfolgt (in der Richtung der Achse, s. Fig. 76) Drehung der Polarisationsebene im einen Sinn, bei umgekehrtem Mischungsverhältnis im entgegengesetzten Sinn.      Eine fremde Beimischung kann auch die Wirkung haben, die Anschmiegung zu begünstigen. Beispielsweise schmiegen sich die Kristalltropfen von Paraazoxyanisol bei passendem Zusatz von Paraazoxyzimtsäureäthylester bis zum Rande dem Glase an, d. h. sie nehmen die in Fig. 133 gezeichnete Struktur an.

Fig. 133., Fig. 134.

Aus einem Gemenge von Dibenzalbenzidin mit Äthoxybenzalaldazin (oder Anisaldazin) mit Kolophonium scheiden sich beim Abkühlen sehr fein schraffierte Tropfen aus. Wird aber das Gemenge zuerst längere Zeit erhitzt, wobei es sich offenbar chemisch verändert, so wird die Schraffierung immer gröber und schließlich bleiben nur noch ver-


  1. O. Lehmann, Ann. d. Phys. 55 (1918), 81.
  2. O. Lehmann, Ann. d. Phys. 61 (1920), 50 (s. a. S. 282).