von einem „Hof“ umgeben scheint, d. h. einem Gebiet mit anderer Lichtbrechung. Die optischen Erscheinungen sind derart, daß man annehmen muß, in nächster Nähe des Fadens vermöge die molekulare Richtkraft den Molekülen überhaupt keine bestimmte Richtung mehr zu geben, die Masse sei dort isotrop, ihre Doppelbrechung also Null und der Brechungsquotient annähernd gleich dem kleineren der anisotropen Masse, jedenfalls nicht identisch mit
dem der isotropen Schmelze. Letztere ist eben (nach der Theorie der molekularen Isomerie) eine andere Modifikation, d. h. sie besteht aus anderen Molekülen, die einen anderen Brechungsindex bedingen.
Da sich diese isotropen Gebiete gegen die Oberfläche hin zuspitzen (Fig. 88), entsteht bei senkrecht stehenden, als Kern- bzw. Konvergenzpunkte erscheinenden Fäden (Figg. 89 u. 90) eine
Linsenwirkung, welche die Kernpunkte mit einem runden (Fig. 91), die Konvergenzpunkte mit einem viereckigen (Fig. 92) grauen Hof umgeben erscheinen läßt. Im polarisierten Licht sieht man infolge des Dichroismus gelbe und weiße Felder, welche in den genannten Punkten spitz endigen und zwar die gelben infolge der starken linsenartigen Lichtbrechung in schwarzen Spitzen, die weißen in weißen (Figg. 93 u. 94). Die in natürlichem Licht, auftretenden grauen Höfe (Figg. 91 u. 92) erscheinen als Übereinanderlagerungen von weißen und schwarzen Spitzen (Figg. 93 u. 94), da das natürliche Licht aus zwei zueinander