äthylesters (von genügender Reinheit), welche sich aus der Lösung in wenig Xylol beim Abkühlen ausscheiden. Da sie das Licht stärker brechen als die Lösung, genügt Beobachtung in natürlichem Licht; es ist nicht nötig, wie bei Ammoniumoleathydrat, gekreuzte Nicols anzuwenden. Bei Einschaltung eines einzigen Nicolschen Prismas erscheinen die Kristalle wegen ihres Dichroismus je nach ihrer Lage weiß mit blassen Umrissen oder gelb mit dunkler Schattierung.
Fließen zwei gleiche zylindrische Stäbchen (z. B. von Paraazoxyzimtsäureäthylester, Fig. 39), welche sich in paralleler Stellung nebeneinander befinden (Fig. 40a), zusammen, so entsteht ein Stäbchen von doppelter Dicke (Fig. 40b), beim Zusammenfließen in Hintereinanderstellung (Fig. 41a) dagegen ein solches von doppelter Länge (Fig. 41b). Die molekulare Richtkraft sucht wohl
die normale Form, d. h. ein bestimmtes Verhältnis von Querschnitt und Länge wiederherzustellen, doch wird dieses nicht ganz erreicht und das Ergebnis ist in beiden Fällen verschieden, offenbar infolge der Verschiedenheit der inneren Reibung nach verschiedenen Richtungen. Wahrscheinlich sind auch hier, wie bei den zähflüssigen Kristallen des sauren Ammoniumoleathydrats die Moleküle Blättchen, die sich leicht längs ihrer Fläche aneinander verschieben, dagegen schwer senkrecht dazu, und deren optische Achse senkrecht zur Fläche steht.
Zu der gleichen Folgerung gelangt man, wenn man den Kristallen eine wälzende Bewegung mitteilt. Sie ändern dann unter Zusammenfließen bei der Bewegung ihre Gestalt so, daß die Längsrichtung, die zugleich Auslöschungsrichtung (Richtung der optischen Achse) ist, sich quer zur Verschiebungsrichtung stellt (Fig. 42a, b, c und Fig. 43), wie wenn die Molekularblättchen (ähnlich den Lenkrollen an größeren Möbeln) sich automatisch in die Richtung geringsten Widerstandes einstellen würden. Sie rollen am leich-