gehen müßte. Die Struktur wird aber meist schon durch sehr geringfügige fremde Beimischung so stark gestört, daß sie überhaupt nicht mehr zustande kommt. Die kristallinische Flüssigkeit bleibt also (ganz wie ein fester Kristall) von der gewöhnlichen immer durch eine scharfe Grenze getrennt. Ist erstere bei höherer Temperatur in einem isotropen Lösungsmittel gelöst, so scheiden sich beim Abkühlen scharf begrenzte flüssige Kristalle aus, die alle fremden Moleküle gewissermaßen aus sich ausstoßen, so daß man von einem Selbstreinigungsvermögen der flüssigen Kristalle sprechen kann, welches dem der festen Kristalle entspricht.
Beim Zusammenfließen der schleimig-flüssigen Kristalle ist jedenfalls außer der molekularen Richtkraft ebenso wie. beim Zusammenfließen gewöhnlicher Flüssigkeitstropfen auch die Oberflächenspannung wirksam.
Vermöge der Oberflächenspannung nimmt ein freischwebender Tropfen genaue Kugelform an, die sich immer von selbst wieder herstellt, wenn man sie durch irgendeinen Eingriff stört, wenn man z. B. den Tropfen in die Länge zu ziehen oder zusammenzustauchen sucht.
Wäre nämlich, wie Fig. 31 andeutet, der Tropfen an einer Stelle ausgebaucht, so würde dort ein stärkerer Oberflächenspannungsdruck, dargestellt durch den Pfeil, auftreten, welcher die Ausbeulung beseitigt. Eine Einbuchtung wie bei Fig. 32 würde ebenso durch den nun nach außen wirkenden Oberflächenspannungsdruck zum Verschwinden gebracht.
Wäre der Tropfen ein Wassertropfen und würde man an der obersten Stelle (Fig. 33) etwas Seife darin auflösen (punktiert), so würde dort der Oberflächenspannungsdruck kleiner, er könnte dem von den anderen Stellen der Oberfläche nach dem Gesetz