II. Wir haben diesen Versuch auf eben die Art auch an dem negatifen Leiter angestelt, und gefunden, daß, wenn diese Untersuchung bei günstigem Wetter vorgenommen wird, (wie bei diesem Versuche überhaupt, und besonders bei dem negatif Elektrisiren, wenn man einige Sicherheit verlangt, geschehen mus), der Erfolg volkommen eben so ist, als an dem positifen Leiter. Man kan daher auch über die Menge der elektrischen Materie, die bei jedem Funken oder Strahl, von einem leitenden Körper in den Konduktor übergeht, einen ähnlichen Schlus machen.
I. Die Menge der elektrischen Materie, welche der Funken oder Strahl dieser Maschine enthält, gibt sich auch durch den Widerstand den sie in dem leitenden Draht antrift, zu erkennen. Dieser Draht ist einen Viertel Zol dik, und geht, wie oben ausführlicher gesagt worden ist, so tief in die Erde hinein, daß er beständig mit dem Grundwasser
enthalten kann als ein Konduktor von 100 Fuß Länge, so folgt auch offenbar, daß eine gewisse Menge elektrischer Materie, die bei einer Leidner Flasche nur ein kleiner Teil von ihrer Ladung ist, bei dem Konduktor eine sehr starke Ladung ausmachen kan, und daß sie daher bei dem lezten eine Intensität, das ist einen Trieb sich ins Gleichgewicht zu sezen haben mus, welche die, die sie in der Leidner Flasche hat, weit übertrift.
John Cuthbertson: Beschreibung einer Elektrisirmaschine. Paul Gotthelf Kummer, Leipzig 1790, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Elektrisirmaschine_034.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)