Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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Unter diesen Verhältnissen kamen die von der Curie wohl schon seit längerer Zeit mit England geführten Verhandlungen zum Abschlusse; am 9. April verbrieft Alexander IV. dem noch unmündigen Prinzen Edmund von England die Verleihung Siciliens. Der Papst macht die Uebertragung des Königreiches neben anderen Bedingungen von der Aufrechterhaltung seiner und seines Vorgängers Bestätigungen, beziehungsweise Verleihungen für die Hohenburger abhängig[1] und übersendet dem König von England Abschriften der den Markgrafen gegebenen Privilegien[2]. Der Curie und noch mehr dem Markgrafen Berthold kam es darauf an, durch England die für ein weiteres Unternehmen gegen Manfred nothwendigen finanziellen Mittel, vermuthlich den unentbehrlichen Credit bei den Italienischen Kaufleuten, zu erwerben[3]. Zugleich sollte das capitalkräftige England die Markgrafen schadlos halten für die finanziellen Einbussen in Sicilien wie für die zur Eroberung des Königreiches bereits gemachten Aufwendungen; wir vernehmen aus einem päpstlichen Schreiben vom 21. April 1255,
- ↑ B.F.-W. 8974, R. 275.
- ↑ B.-F.-W. 8980, R. 277.
- ↑ Vgl. Potthast Nr. 16 018, 51, 16 229, 16 566, 16 620, Rodenberg a. a. O. 217. Charakteristisch ist die Urkunde Alexander’s IV. 1256 Juni 20 („cum olim Bertoldo marchioni de Camby (!) pro negocii regni Siciliae procuracione duo millia unciarum auri per dilectos filios Reinaldum, Reinerum etc. eorumque socios, cives et mercatores Senenses (Siena!) persolvi mandaverimus et propter hoc quaedam monasteria et ecclesiae regni Angliae fuerunt in duobus milibus marcarum sterlingorum novorum de mandato nostro eisdem mercatoribus obligata – – – et de huiusmodi pecunia nonnisi tantum trecentae unciae fuerunt per dictos mercatores eisdem marchioni et fratribus persolutae,“ M. G. SS. XXVIII, 361). Aus der finanziellen Belastung der Klöster schreibt sich zum Theil die Verstimmung des Mönches von St. Albans, Matthäus Paris, gegen den Papst Innocenz IV. her.
que nobiles viri bone recordationis Bertholdus etc. – – – habebant vel habere debebant“ (!). Aus dem Artikel 15 des Vergleiches zwischen dem Bischof von Regensburg und Herzog Ludwig von 1272 Februar 7 geht ebenfalls hervor, dass die Herzöge von Baiern Regensburger Kirchenlehen der Markgrafen bereits zu deren Lebzeiten inne gehabt (Quell. u. Er. V, Nr. 102, R. 285). Vgl. auch betreffs Hohenburg Ried, Cod. dipl. Rat. I, 448, R. 281. Als Rodeger von Ehenheim, der unter dem Markgrafen Berthold im Königreiche Sicilien gedient, nach Hause zurückkehrt, sieht sich Papst Alexander IV. zu dem ausdrücklichen Befehle veranlasst, dem Edlen, dem er als früheren Anhänger Konrad’s verziehen habe, seine Güter zurückzugeben. (1255 Januar 13, B.-F.-W. 8912.)
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_257.jpg&oldid=- (Version vom 5.6.2023)