Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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könne[1], thue er, um auf Metternich zu wirken. Er zeige ihm, wie darin die Garantie des Gelingens liege, dass die Alliirten für die Ruhe Europas, Napoleon für seinen Ehrgeiz kämpfe; er erinnert den Leiter der Oesterreichischen Politik an seinen eigenen Ruhm und an das Urtheil der Nachwelt. Metternich habe ihm positiv versichert, bis zum 15. Juni müsse der Frieden fertig sein oder Oesterreich würde sich im Kriege befinden. Jetzt müsse die ganze Thätigkeit darauf gerichtet sein, dass Oesterreich nicht auf ungenügender Grundlage die Verhandlungen beginne, da es auf der Preussisch-Russischen Forderung nicht bestehe. Er ist durch eine Unterhaltung mit Metternich unruhig geworden[2]. Dieser habe ihn gefragt, ob der König den Krieg fortsetzen würde, wenn er das ehemalige Südpreussen und einen Theil der Provinzen jenseits der Elbe mit Magdeburg bekäme, wenn auch Hamburg und die 32. Militär-Division noch bis zum allgemeinen Frieden bei Frankreich blieben. Er habe eine positive Antwort abgelehnt, aber sich der Idee widersetzt, von der Rückgabe dieser Deutschen Provinz abzusehen und diesen wichtigen Punkt bis zu einem allgemeinen Frieden zu vertagen. Metternich habe dann seine Aeusserungen zurückgezogen und gemeint, er habe nur ein Beispiel anführen wollen, wie viel verschiedene Fragen beim zukünftigen Frieden auftauchen würden. Er räth, dass Preussen und Russland sich über die unumgänglichen Bedingungen einigen und warnt vor zu grossen Hoffnungen; aber von den Punkten, die Deutschland betreffen, dürfe man nichts ablassen, und man müsse auch Oesterreich gegenüber eine feste Sprache führen.
Er fürchtet überhaupt, dass die Herstellung Preussens namentlich in Polen gesucht werden wird. Ja, er scheut sich nicht zu rathen[3], wenn Oesterreich nur im geringsten von seinem Wege abweiche, solle man die Möglichkeit sehen lassen, dass es isolirt ohne die andern Mächte seinen Frieden machen möge. So schlimm das für Deutschland und ganz Europa wäre, seinen Eindruck würde es hier nicht verfehlen. Seine Hoffnung aber bleibt, dass auch die beschränkten Bedingungen Oesterreichs von Napoleon nicht angenommen werden und dasselbe zum Kriege werde schreiten müssen. Bei der Mittheilung[4] der Oesterreichischen
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_148.jpg&oldid=- (Version vom 1.10.2017)