Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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von Prophezeiungen vom Ende des 16. Jahrhunderts herausgegeben[1]. – Endlich sei noch erwähnt, dass 1890 der 2. Band der Denkwürdigkeiten der Geschichte Athens von D. G. Kampuroglos, der wie der erste Material aus der Zeit der Türkenherrschaft bringt, sowie von desselben Verfassers Geschichte Athens unter den Türken einige Hefte des 2. Bandes erschienen sind[2].
Darstellungen. An erster Stelle erwähne ich in Kürze, obgleich sein Erscheinen erst in das nächste Jahr fällt, ein Werk, das, wie allgemein anerkannt wird, epochemachende Bedeutung für die Byzantinische Literatur besitzt: die Geschichte der Byzantinischen Literatur von Justinian bis zum Ende des Oströmischen Reiches (527–1453) von Karl Krumbacher[3]. Dass dasselbe auch auf die historische Literatur nach verschiedenen Richtungen hin eine befruchtende Wirkung ausüben wird, liegt ausser allem Zweifel; denn es enthält die erste, soweit ich sehe, wirklich wissenschaftliche, von einem einheitlichen, selbständigen Standpunkte aus aufgefasste Historiographie der Byzantinischen Geschichtschreibung. Was vor ihm liegt, ist theils bunt zusammengewürfelte Spreu mit einzelnen güldenen Weizenkörnern, theils von einseitigen, klassisch-antiquarischen Gesichtspunkten ausgehende, desshalb mit falschem Masse messende Arbeit, welche dem innersten Wesen der Schriftsteller wenig oder gar nicht gerecht wird. In der neueren Literatur sind die Principien der neueren Geschichtsforschung auch auf die Geschichte von Byzanz und zwar, wie man gern zugestehen darf, meist mit gutem Erfolge angewendet worden. Sie wird von Krumbacher, soweit es sich um die Haupterscheinungen handelt, vollständig beherrscht und ist von ihm mit einer die springenden Punkte treffenden Schärfe des Geistes durchgearbeitet worden, die dem Fachmanne vollste Anerkennung abringen muss. In Folge dessen ist auch die Darstellung von hervorragender Klarheit, Kürze, Energie und Schönheit, das Ganze ein Werk aus einem Gusse, bei welchem sich Form und Inhalt vollständig decken. Das soll um so mehr hervorgehoben werden, als ich der Ueberzeugung bin, dass die Geschichte der Historiographie dem Verfasser sehr viel Kopfzerbrechen verursacht haben wird; denn während er bei den übrigen Disciplinen häufig an einem embarras de richesse der Literatur
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_323.jpg&oldid=- (Version vom 7.3.2023)