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Seite:De DZfG 1892 08 254.jpg

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von Cleve und Berg[1], die Bischöfe von Utrecht, Münster und Breslau[WS 1], die Grafen von Waldeck und Solms[WS 1], die Stadt Reval und die Estländische Ritterschaft[2] angegangen. Materielle Hülfe hatten diese Gesuche nicht zur Folge, wohl aber zogen sie, abgesehen von der Mitwirkung einzelner der obigen Fürsten bei den Friedensverlängerungen, Fürsprache im Interesse des Ordens nach sich[3]. Im Verhältniss zu diesen doch immerhin unbedeutenden Diensten stehen auch die vom Hochmeister gebrachten finanziellen Opfer, welche sich auf Sendung von Falken beschränken[4].

Viel höher gestalten sich die Unkosten, sobald es sich um thatsächliche Hülfe handelt. Der Bischof von Magdeburg macht seine Hülfe von einer Summe Geldes abhängig, die zu senden Küchmeister sich nicht in der Lage sieht[5]. Die Herzöge von Schlesien wollen mit Rücksicht auf die grossen Schäden, welche Jagiello und Witold dem Orden gethan, je nach Wunsch dem Hochmeister 200 bis 300 Spiesse schicken, verlangen dafür aber die Gewährung einer bedeutenden Summe[6].

Die letzte auswärtige Macht, mit der Küchmeister in ein Bündniss trat, war die Hansa. Die Urkunde, welche uns hierüber Nachricht gibt, ist undatirt, hat aber im Königsberger Archiv ihren Platz unter den Papieren des Jahres 1421 erhalten, und wie mir scheint mit Recht. Zwar setzt Voigt[7] den Abschluss des Vertrages bereits ins Jahr 1417, doch hörte erst 1421 durch die Nachgiebigkeit Küchmeister’s der Streit zwischen Hansa und Orden wegen des Pfundzolls auf[8]. Nach diesem Uebereinkommen resp. dem Entwurf dafür – denn das im Königsberger Archiv liegende Aktenstück ist nur ein solcher – hat der Orden von der Hansa für den Fall eines Krieges 2000 Gewaffnete zu erwarten, deren Zahl auch erhöht werden kann[9].

Von der zweiten Massregel, dem Aufgebot aller Streitkräfte im eigenen Lande sehen wir den Hochmeister zweimal

  1. Ebend. S. 154–56 Nr. 307 a.
  2. Bunge V, 129.
  3. Foliant C. S. 11; H. M. Reg. 1414–17 S. 252; Schbl. XXI Nr. 77.
  4. H. M. Reg. 1417–19 S. 186 Nr. 372.
  5. Ebend. S. 71 Nr. 128.
  6. Schbl. XXIX Nr. 88; Foliant C. S. 46. – Schbl. IX Nr. 11; Schbl. IX Nr. 7.
  7. Voigt VII S. 303.
  8. Voigt VII S. 410.
  9. Schbl. XXXIV Nr. 41.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. a b Vorlage: Vorige Anmerkungsziffer an dieser Stelle wiederholt.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_254.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2023)