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Seite:De DZfG 1891 05 434.jpg

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Archl. R. III, 206, zwei Irische Bearbeitungen um 700 von einer Heldenthat Cuchulaind’s. Nutt hält Personen und Begebnisse, aber nicht die Zustände für unhistorisch. – 0H. d’Arbois de Jubainville, L’exil des fils d’Usnech [vgl. o. p. 432], R. trad. popul. III, 199, leitet L. Ponsinet’s Uebersetzung dieser r. Sage des Conchobar-Kreises ein. – 0K. Meyer, Cath Finntrága (Anecd. Oxon., Oxf. 1885) bringt „Die Schlacht von Ventry“ aus Hs. Bodley Rawlinson B 487 [vollständigere Texte erwähnt SatR 3I91, 24]: Darius greift Irland an, wohin König Finn Mac Cumaill die Tochter des Königs von Frankreich entführte, wird aber abgeschlagen. – Ders., The oldest version of Tochmarc Emire (R. Celt. Oct. ’90, 423) und The wooing of [um] Emer [durch Cuchulin] (Archl. R. I, 68; 150; 231; 298), druckt, bezw. übersetzt (aus der Hs. Bodley Rawlinson B 512, vom 15. Jahrhundert, die einem Buche des 11. Jahrhunderts folgt) eine der ältesten Irischen Sagen, deren Form vor dem Eintritte Nord. Einflusses, vielleicht seit dem 6. Jahrh. aufgezeichnet ward, obwohl sie erst in Hss. des 11. und 13. Jahrh. begegnet. [Interpolirt also wäre eine Strophe, wonach der Held mit einem Mädchen Nährkind bei Wulfkin dem Sachsen war.] Der Held Cuchulin aus dem Kreise des Königs Conchobar von Ulster, der um Christi Geburt gelebt habe, erringt nach vielen Abenteuern (in denen Hrsg. Zimmer auch hier gegen Rhys folgend, keinen Sonnenmythos sieht) seine Braut; sie aber muss zuerst sleep with Conchobar; for with him is the deflowering of virgins before the men of Ulster ever. [Jus primae noctis! worüber zuletzt F. Liebrecht, Germania 35, 350.] – Wh. Stokes, R. Celt. VIII, 47, übersetzt aus dem Irischen Book of Leinster (um 1150): Die Belagerung von Howth, bei Dublin. Die Helden dieses Kampfes zwischen Leinster und Ulster sollen im 1. Jahrhundert gelebt haben, und die barbar. Cultur in der Sage ist jedenfalls noch heidnisch. – Ders., The voyage of Mael Duin, R. Celt. IX, 447; X, 50 druckt (aus 4 Hss. seit 1100) und übersetzt die Seefahrtsage, deren Verf. Aed the Fair, Hauptweiser Irlands, sein soll. Er scheint Laie zu sein, kennt aber Vulgata und Virgil, und benutzt hauptsächlich die Latein. Navigatio s. Brendani [s. dagegen unten Kelt. Kirche, Brendan]. – Ders., The second battle of Moytura, R. Celt 1891, 52, druckt aus Ms. Harley 5280, vom 15. Jahrh., eine höchst märchenhafte Sage in Mittelir., schon Nordisch beeinflusster, Form, die daher so nicht älter als 1000, vielleicht selbst 1300, ist, aber Spuren früherer Sprache und Panarischer Volkskunde birgt: Die Tuath Dé landen in Irland und besiegen die Fir Bolg, deren Reste zu den Fomoriern auf den Hebriden fliehen, wählen Bres zum König, vertreiben ihn aber, als er sie besteuert, und besiegen die Fomorier, die er zu Hilfe ruft. Eine späte [werthlose] Randnote setzt diese Schlacht der Zerstörung Troja’s gleichzeitig. [Unter den ständigen Beamten des königl. Hofes beim Nationalfest zu Tara erscheint auch der Dichter-Chronist.] Ferneres s. unten: Kirchliche Quellen.

Literatur über Irlands Mythos und Sage. 0Rhys’ Celtic heathendom [vgl. DZG II, 503] ward analysirt in Scot. R. ’88, 190; Archla. Cambr. ’88, 358 und von H. 0d’Arbois, R. de l’hist. d. relig. 22, 1, Juli ’90: Rhys habe zu viele Sagengestalten in’s Kelt. Pantheon erhoben, wie er denn

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 434. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_434.jpg&oldid=- (Version vom 3.1.2023)