Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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Aachener Geschichtsverein. Nach der im 11. Bd. der ZAachGV abgedruckten Chronik war der Verein Ende 1889 auf 652 Mitglieder angewachsen, womit allerdings die Ziffer der Gründungszeit noch nicht wieder erreicht ist. In der letzten Generalversammlung gab der Vorsitzende Geh. Rath. Lörsch einen Rückblick auf die G. d. Vereins, der 1879 unter dem Vorsitz A. v. Reumont’s ins Leben trat. Durch das zu Bd. 1–7 von Dr. H. Keussen gearbeitete Register ist für Nutzbarmachung der Vereinszeitschrift mehr als sonst von hist. Vereinen geschehen. Von den Vorstandsbeschlüssen ist zu erwähnen, dass eine Commission von 3 Mitgliedern zur Vorbereitung der Herausgabe eines Urkundenbuchs d. Städte Aachen u. Burtscheid u. d. Aachener „Reichs“ eingesetzt wurde, bestehend aus d. Herren Lörsch, Oppenhoff u. Pick, und dass die Stadt Aachen im Hinblick anf dieses Unternehmen um Erhöhung ihres Zuschusses ersucht werden soll. Ausserdem wurden 9 Commissionen für die verschiedenen Forschungsgebiete gebildet: 1. Röm. u. ma. Alterthümer; 2. Cultur-G., Volksleben; 3. Rechts- u. Verf.-G.; 4. ältere Topographie; 5. Kunstarchäologie; 6. Münz-, Siegel- u. Wappenkunde u. Genealogie; 7. Wirthschafts-G., Zunftwesen, Industrie, Handel; 8. Dialektforschung; 9. Flurnamen.
Orientalistencongress. Nach dem letzten in Christiania u. Stockholm gehaltenen Congress hat sich besonders in Englischen Organen eine Verstimmung über die dortigen Verhandlungen und Beschlüsse kenntlich gemacht. Die Vorwürfe gingen dahin, dass von den Statuten vielfach abgewichen, der ganze Congress nicht so sehr im Sinne ernster wissenschaftlicher Forschung als eines Schaugepränges geleitet sei, dass man dem Generalsekretär des Congresses, dem Grafen Landberg, zu viel Einfluss verstattet habe, dass in dem Comité, das den nächsten Congress vorzubereiten hat, England, Frankreich und verschiedene andere Länder nicht vertreten seien, und dass man daran denke, den nächsten Congress in einer oriental. Stadt zu halten, was ein Schritt weiter auf dem Wege sei, aus dem wissenschaftl. Orientalistencongress eine Versammlung von Orientalen u. Orientfreunden zu machen. Die Agitation endete damit, dass ein freigebildetes Comité einen Congress nach London zum 1.–10. Sept. 1891 einberief. Die Deutschen Fachgenossen verhielten sich in ihrer grossen Mehrzahl ablehnend zu diesem Project, und eine beträchtliche Anzahl von ihnen erliess (u. a. im CBl v. 19. April) eine „Erklärung“, in welcher sie dafür eintraten, dass die Schritte des in Christiania gewählten, allein zu Recht bestehenden Organisationscomités abzuwarten seien. Gekreuzt wurde die Vorbereitung des Londoner Congresses noch durch eine Einladung nach Oxford. Ganz neuerdings hat nun das in Christiania gewählte und durch Cooptation ergänzte Comité Schritte behufs Verständigung mit dem Londoner Comité gethan, die zu einer Einigung geführt zu haben scheinen. Voraussichtlich wird der Congress 1891 in London und Oxford stattfinden.
Auswärtige Gesellschaften. a) In der DLZ 11, 645-49 bringt R. Buddensieg einen Bericht über die Arbeiten der Londoner Wiclif-Gesellschaft in den Jahren 1885–9. – b) Nach erlangter Charter of
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 439. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_439.jpg&oldid=- (Version vom 28.10.2022)