Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
|
Dazu gesellt sich ein überraschender Reichthum an Abbildungen, der allerdings nach dem letzten J.bericht aus finanz. Gründen eingeschränkt werden soll. – Die Ordnung und Aufstellung der weiter vermehrten Vereinssammlungen hofft man bald zu vollenden; die Ausgrabungen auf dem Lindenberge wurden fortgesetzt und ein eingehender Bericht über die Arbeiten der Jahre 1888–9 soll in einigen Monaten erscheinen.
Die allgem. geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz hielt ihre 44. Jahresversammlung, verbunden mit d. Gen.-Verslg. d. Ges. f. Erhaltung vaterl. Alterthümer am 5. u. 6. Aug. 1889 in Rapperswil. Den Vorsitz führte Prof. G. v. Wyss. Zuerst berichtete Prof. Meyer v. Knonau über das seiner Leitung unterstellte Jahrbuch f. Schweizer G., von dem Bd. 14 soeben erschienen war. – Dr. Wartmann legte als Redacteur der Quellen die Druckbogen der nahezu vollendeten Bände 9 u. 10 vor; der erstere enthält den Schluss der Rhätischen Geschichte von Campell, der letztere die Sammlung Rhät. Urkk. aus d. Fürstl. Thurn- u. Taxis’schen Archiv zu Regensburg. Auch Bd. 11, in dem Luginbühl eine Auswahl aus dem höchst interessanten Briefwechsel des Helvet. Unterrichtsministers v. Stapfer veröffentlicht, ist in Angriff genommen. – Weitere Publicationen, zu denen die Vorarbeiten schon begonnen haben, sind eine neue Ausgabe des Habsburg.-Oesterr. Urbars aus K. Albrecht’s Zeit, die von Dr. Maag unter der Leitung von Staatsarchivar Dr. Schweizer besorgt wird (die Ges. bittet um Nachweisung von etwa noch vorhandenen unbekannten Resten der einzelnen Rödel), und ein bibliogr. Verzeichniss der gesammten Schweizergeschichtl. Literatur seit 1800, dessen Herstellung Prof. Brandstetter in Luzern unternommen hat.
Oberlehrer Soltau referirte üb. „die Ergebnisse d. neuesten Forschgn. über Hannibal’s Alpenübergang“. Prof. Stern aus Zürich machte auf eine äusserst reichhaltige Sammlung v. Originalschriften aus d. Franz. Revol. in der Züricher Stadtbibl. (vgl. Bd. II Nr. 214 b) aufmerksam. Ihren Ursprung verdankt dieselbe dem Züricher Staatsmann Paul Usteri, welcher, ein feuriger Verehrer der Revolution, theils durch Freunde, theils bei eigener Anwesenheit in Paris alles sammelte, was er an Journalen, Flugschriften etc. erhaschen konnte. Besonders die revolut. Zeitungen sind in einer vielleicht nirgends sonst erreichten Vollständigkeit vorhanden. Daran schlossen sich noch Vorträge von Zeller-Werdmüller über die Genealogie der Grafen von Rapperswil und von Vetter über die Rolle Aventicums in der nordischen Sage. Am folgenden Tage wies zuerst v. Wyss im allgem. auf die Entwicklung hin, welche die histor. Studien seit 1852 in der Schweiz genommen. Wartmann sprach über Ulrich Campell, Dierauer über Rapperswil in den Kämpfen der Eidgenossen im 14. u. 15. Jh. W. O.
Dem HJb 10, 714 entnehmen wir die Notiz, dass sich die Schweizerische Gesellschaft für kathol. Wissenschaft u. Kunst neu gebildet hat und als Vereinsorgan die Schweizer Bll. übernimmt. Dr. v. Liebenau u. Prof. Heinr. Reinhardt werden die Redaction d. histor. Artikel besorgen.
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_252.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2022)