Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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Beispiele erhellt werden, sind manchmal in der Anmerkung erörtert. Hoffentlich wird ein Sachverzeichniss ermöglichen, das über Localgeschichte hinaus Wichtige herauszufinden.
Shtaroth. Publ. of the Anglo-Jewish historical exhibition[1]. London, Jewish Chronicle. xvj 394 p.
[Nachtrag zu Bd. II dieser Ztschr. p. 231.] Diese, fast sämmtlich ungedruckten, Urkunden, aus dem Staats-A., Brit. Mus. u. Westminster, enthalten auch Quittungen, Schenkungen (nicht Testamente!), Bürgschaften, Zinsgeschäfte (unter Juden durch legale Fiction verdeckt, über deren Erlaubtheit das Beth-din befragt wird), die Aussage einer Jüdischen Jury über den Werth eines Londoner Grundstücks u. s. w. Im Hebräischen Text sind viele Wörter aus dem Latein nur transliterirt [keines aus dem Angelsächs., manches aus dem Französ., wie „gul d’Aaut, Tut-seins“: auch hierin spricht sich der Zusammenhang der Englischen Juden mit der Normannen-Herrschaft aus]. Für Deutschland finde ich in dem genauen Index nichts; Richard, der spätere Römerkönig, der überhaupt viele Geldgeschäfte mit Juden machte [s. o. S. 193], erscheint 1251 als Patron eines Juden; Nr. 23. Davis hat das Hebräische (das Ref. nicht versteht) ganz abgedruckt, aber nicht alles übersetzt, sondern z. Th. nur umschrieben oder ausgezogen. Einiges war schon von Fowler und Neubauer genau übertragen. Von den zugehörigen Lateinischen Breven ist nur der Inhalt angegeben. Ein chronologisches Verzeichniss wäre erwünscht, da im Text die Stücke nach den Ausstellungsorten geordnet sind. Die frühesten Urkunden sind Lincolner von 1182. Darunter zeigt eine im Gegensatz zum meist trockenen Geschäftston grimmen Humor: sie übersetzt den Namen des Malebys (der 1190 zu York den blutigen Aufruhr der Adlichen gegen ihre Jüdischen Gläubiger anführte, „vero agnomine Malabestia“ Will. Newb. IV, 10) als „böses Thier“. In Nr. 156 versorgt eine Wittwe ihre noch nicht heirathsfähige Tochter durch eine Verlobung und Ausstattung mit einer genau in ihrem Werth beschriebenen Bibel mit Commentar; und so erscheinen manche Culturbilder innersten Lebens, das freilich die grosse Politik nicht beeinflusst hat.
Catalogue of Anglo-Jewish exhibition, 1887, Royal Albert hall [von Jos. Jacobs und Luc. Wolf], and of supplementary exhibitions held at the Public Record office [von C. Tr. Martin], British Museum [von E. M. Thompson und Rieu], South Kensington Museum. Lond., Will Clowes & Sons, 1887. 8°. xxvj 206 p.
Von den 2626 Nummern des Hauptkatalogs betreffen sehr viele nichtenglische Juden und etwa 2100 Neuzeit. Den „historischen Reliquien und Urkunden“ geht eine unparteiische Einleitung voraus: Bis zur Vertreibung (1290) bildete die Englische Judenschaft einen Theil des Staatsfinanzsystems; ihr Glaube allein bestimmte ihre anomale Stellung. [Dies ist nur wahr für
- ↑ Ref. dankt Herrn San.-Rath S. Neumann, der ihm die von hier bis S. 202 besprochenen Bücher lieh.
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_196.jpg&oldid=- (Version vom 4.1.2023)