Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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Band ist Editio princeps: und damit ist gesagt, wie grossen Dank die Englische Geschichte des 12.–14. Jahrhunderts dem Hersg. schuldet. Reichste Fülle von Anmerkungen erhellt Familien- und Ortsgeschichte und bisweilen die Zeitbestimmung; und bis S. 265 steht am Rande eine kurze Englische Inhaltsangabe. Aber vergeblich sucht ein durch moderne Editionstechnik verwöhnter Leser eine Uebersicht der Urkunden nach Ort oder Zeit, ein festbegrenztes Datum für jedes Stück, Angaben über die Hs. oder die Methode der Edition und eine durchsichtige Abtliste. [Die S. lxxxvij gegebene berücksichtigt zu zaghaft die Irrthümer der Vorgänger und vernachlässigt recht viele Quellen, z. B. Lorenz von Durham über Abt Wilhelm (den man irrig für Bernhard’s Biographen hielt, laut Mon. Germ. XXVI, 91), die Heiligenleben Ailreds und Waltheovs von Melrose (der, weil er unter Ailred lebte, falsch in die Rievaulxer Liste gerieth, was auch die Verse des Nicolaus von Rievaulx, hinter Picard’s Will. Neuburg., widerlegen), die G. Henrici, Hoveden, Will. Neuburg. über Silvan und Arnold, Ann. monast. über Spätere. Für S. xlj war nicht Sigbert, sondern dessen Orcamper Fortsetzer zu citiren. Dass Silvan vor 1170 antrat, folgt aus S. 188 f. (aus Papstregesten 1167–9 zu datiren). Die Einleitung weist die Fabeln von der Verunglückung des Sohnes des Stifters Walter Espec ab und erklärt diesen für den Erben des Wilhelm Spech (épec norm. Specht) im Domesdaybook. Walter erhielt ausgedehnte Güter von Heinrich I., dem er gegen dessen rebellischen Vetter gedient hatte, z. Th. aus dem 1106 confiscirten Besitz des letzteren. 1122 setzte er Regularcanoniker in Kirkham ein. Später billigte er, dass der grössere Theil dieser letzteren, doch ohne den Prior, mit dem bedeutenderen Güterbesitz sich Rievaulx’s Cisterzern anschloss; doch blieb Kirkham Augustinisch. Der König der Insel Man bot Rievaulx Land zur Begründung eines Tochterstifts, besetzte aber schliesslich seine Abtei Russin mit Cisterzern aus Furness. Rievaulx leistete Tüchtiges in Landescultur; es hatte anfangs mit Armuth zu kämpfen, plante jedoch keine Auswanderung nach Stainton und ward von 1145 an reicher beschenkt. Gegen den begehrlichen Nachbaradel rief es die Hilfe Alexander’s III. an. [Hersg. verbindet dies mit der Feindschaft der Englischen Regierung gegen die Becket beherbergenden Cisterzer; die Bulle kann aber frühestens aus 1171 stammen. Ueber Rievaulx’s Beziehung zu Becket vgl. Hardy, Descr. Catal. II, 319.] Zu den Regesta pontificum findet sich hier eine reiche Nachlese; S. 185 steht Jaffé-Löwenfeld 10635, und wohl derselbe Bote erhielt den Brief S. 190. Den Ort, wo die Schotten Edward II. 14. Oct. 1322 überraschten, hält Hersg. für Rievaulx, nicht Byland [?]. Sechs Siegel Rievaulx’s sind abgebildet; auch ein langer Index ist
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_194.jpg&oldid=- (Version vom 4.1.2023)