Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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bis dahin hat Sicotière seine Erzählung geführt – sind ohne wirkliche Bedeutung.
Das Buch des Pfarrers Camille Rabaud über Lasource[1] ist dankenswerth, trotz seines Pathos, seiner Längen und seiner häufigen Anspielungen auf entlegene Dinge. Die Revolutionsliteratur ist ihm nicht immer geläufig, aber er hat die Papiere der Familie Lasource eingesehen und die heimischen Archive haben ihm werthvollen Stoff geboten. Das Buch ist beachtenswerth und liest sich auch recht hübsch.
Mit der Lebensbeschreibung Toussaint-Louverture’s von V. Schœlcher[2] treten wir in die Zeit des Kaiserreichs ein. Das Buch geht bis zur Proclamirung der Republik von Haiti (1. Juli 1804) und bietet eine ganze Geschichte von St. Domingo seit Beginn der Revolution. Keiner konnte sie so schreiben wie der Verfasser, sie ist die würdige Krönung des Lebens eines Mannes, der so viel für die Emancipation der schwarzen Rasse gethan hat. Er zeigt für diese eine Sympathie, die ihn vielleicht gar zu nachsichtig gegen seinen Helden sein lässt, aber sicher das Interesse an seinem Buche steigert.
Die Liebe zum Stoff beseelt auch das Buch Ant. Guillois’ über Napoléon[3]. Guillois hat uns „sein Bild als Mensch und Politiker, von ihm selbst gezeichnet“ geben wollen. Er hat demnach die Grundzüge aus dem Briefwechsel und den Werken des Kaisers genommen. Guillois fehlt die historische Vorbildung und seine Beurtheilung ist zu günstig; aber wenn sein Buch auch einseitig und nicht gründlich ist, so bietet es doch für den Laien eine gute Zusammenstellung der leitenden Grundsätze und Ideen Napoléon’s.
Welschinger, der über die Scheidung Napoléons[4] geschrieben hat, ist gewandter und kenntnissreicher in historischen Dingen. Er hat einen sehr raren Bissen erwischt: die Erzählung des Hergangs durch den Abbé Rudiman, und höchst interessante Stücke aus dem Nationalarchiv. Zu tadeln wäre, dass er die politische Seite der Scheidung und das damit zusammenhängende Project einer Russischen Heirath nicht genügend ins Licht gestellt hat.
Vom historischen Standpunkt aus sind aus dem Buche le Prince Lucien Bonaparte et sa famille[5] nur die Erzählung Chatillon’s über
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_179.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2022)