Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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beschäftigt[1]. Die Briefe an Napoleon sind ein Muster feiner Schmeichelei. Vom politischen Gesichtspunkt aus sind die wichtigsten die aus den Jahren 1807, 1808, 1809. Bertrand schickt seiner Ausgabe eine vortreffliche Einleitung voraus, in welcher er durch eine feine Untersuchung der Art, wie Talleyrand arbeitete, zeigt, dass dieser und nicht La Besnardière, wie man angenommen hat, der Verfasser der Briefe ist.
Trotz ihres wenig sympathischen Verfassers sind die Memoiren des Artillerie-Oberst Pion des Loches, dessen Aufzeichnungen und Briefe[2] Chipon und Pingaud uns wenigstens fragmentarisch geben, interessant zu lesen. Die Erzählungen über den Italienischen Feldzug vom Jahre 1798, das Lager von Boulogne, die Kämpfe bei Ulm, Jena und Eylau, der Zug nach Spanien, die Heirath Napoleon’s mit Marie Luise sind lesenswerth, aber besonders lebhaft wird die Erzählung Pion des Loches’ in den letzten Capiteln, sie nimmt hier das Interesse aufs höchste in Anspruch. Wir wollen besonders die etwas skeptische Beschreibung der Schlacht an der Moskwa empfehlen und die Seiten, welche über den Rückzug aus Russland handeln.
Die Lettres d’un jeune officier à sa mère von Charles A. Faré[3], welche H. Faré herausgibt, führen uns vom Jahr XII bis auf 1815. Sie schildern das Lager von Boulogne, die Capitulation von Ulm, ferner Jena, Wagram, den Feldzug in Portugal, den Rückzug aus Russland und die schrecklichen Jahre 1813 u. 14. Mit Vergnügen liest man diese Briefe, welche ein tiefer Zug der Redlichkeit und des Pflichtgefühls durchweht.
Zur Geschichte des Kaiserreichs gehören ferner die Documents inédits sur les relations de la Serbie avec Napoléon I. (1809–1814), herausgegeben von Auguste Boppe[4]. Darin finden sich sehr interessante Einzelheiten über die Sendung des Hauptmanns Rado Wucsinics, welcher von Kara-Georg nach Paris geschickt wurde, um den Schutz Frankreichs zu erbitten.
Mit den Mémoires Inédits du Marquis de Villeneuve: Charles X. et Louis XIX. en exil, von seinem Enkel herausgegeben[5], treten wir in eine neue Periode der Geschichte. Der Titel des Buches wird vielleicht die Leser in Erstaunen setzen; aber für den Verfasser, der darin ganz die wahre Consequenz des Gottesgnadenthums vertritt, „ist
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_167.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2022)