Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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sie ganz wegzulassen, erstens weil sie mir nicht angehören, sondern bloss aus einem französischen Journale übersetzt sind, zweitens weil sie just die meisten Korrekturen erheischen, indem sie von Druckfehlern und von Unsinn wimmeln. Andererseits passen diese Stücke ganz vortrefflich in den Zusammenhang des Ganzen und gewähren besonders dadurch, dass ich die Namen der Masken beigesetzt, eine vollkommene, wiewohl kurze Karakteristik der konstituirenden Nationalversammlung. Am liebsten liesse ich sie weg; wenn Sie jedoch meinen, dass es besser sei sie zu behalten, nun so lassen wir sie, und ich zeige das Warum in der Vorrede an.“ Ein anderes Mal schreibt Oelsner an Usteri: „Vielleicht verdient die Arbeit einigermassen Ihre Zufriedenheit. Indess wäre sie bis aufs Ordnen zu Ende, wenn mich nicht die sechs vermaledeyten Briefe aufhielten, die ich gern wegliesse.“ Fünf oder sechs: das kommt weniger in Betracht als die Ehrlichkeit, mit der Oelsner hier von der Sache spricht. Sie verbürgt bis auf Weiteres die Originalität des Uebrigen.
Welche Stücke es aber waren, die ihm nicht zugehörten, darüber gibt eine Vergleichung der ersten und der zweiten Auflage der „Bruchstücke“ und des „Luzifer“ einigermassen Aufschluss. Sicherlich die ganze Stelle der „Bruchstücke“ S. 57 bis 78, die mit den Worten beginnt: „Sie verlangen, mein Herr, das Schauspiel zu kennen, welches die Nationalversammlung in ihren wichtigsten Berathschlagungen darbietet nebst dem Geiste, so sie überhaupt belebt.“ Sie ist in sechs fingirte Briefe vom 5. April bis 28. Mai 1791, die unter dem Texte Angaben von Personennamen enthalten, eingetheilt. Das wären also die „vermaledeyten Briefe“, von deren Unechtheit Usteri Kunde erhielt. Im „Luzifer“[WS 1] sind sie ausgelassen worden, wie das Oelsner’s ursprüngliche Absicht gewesen war[1]. Wenn sodann der „Dialog über die Existenz des österreichischen Komite“ gleichfalls im „Lucifer“[WS 2] ausgefallen ist, so erklärt sich das daraus, dass dieser Dialog, wie o. S. 106 erwähnt, schon in den „Bruchstücken“ als
- ↑ Diesem Abschnitte der Bruchstücke gehört jenes Urtheil über die Folgen von Sièyes Wiedervereinigung mit den Jacobinern an, das in der Vorrede zum 1. Theile der Uebersetzung von Sièyes’ Werken corrigirt wird (s. o. S. 110 Anm. 2). Man begreift nun, dass Oelsner eine Ansicht, die von einem Zeitungsschreiber herrührte, nicht zu vertreten brauchte.
Anmerkungen (Wikisource)
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_122.jpg&oldid=- (Version vom 22.10.2022)