Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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150 Seiten Sachnoten den Autor durch Parallelstellen auf Schritt und Tritt geprüft. Von Handschriftlichem ist der mittelengl. „Brut“ in Prosa aus Ms. Harley 2279 und Egerton 650 viele Seiten lang abgedruckt, ferner S. 252 die Reise- und Küchenbücher zum Feldzuge von 1346, so dass der Leser Edward vor und nach Crécy von Tag zu Tag begleiten kann; auch neueste Literatur, wie Köhler’s Kriegswesen, ist angegeben. Ebenso sorgfältig werden der südfranzösische Feldzug des Prinzen von Wales 1355 und sein Sieg bei Poitiers 1356 erklärt. Drei Karten, am Rande des Textes Inhaltsauszug und Namensverzeichniss sind beigefügt. [Saturday R. 27. VII. 89, 113 lobt, mit dem Hrsg., Galfrid als kriegsgeschichtlich wichtig. Vergl. Delisle’s Besprechung, BECh 50, 466–8.]
Albert Bovenschen, Die Quellen für die Reisebeschreibung des Johann von Mandeville. Leipz. Diss. Berl. 1888. 8°. 107 S. Auf Grund staunenswerther Belesenheit in mittelalterlicher Sagen- und Reiseliteratur weist Verf. nach, dass Mandeville [um 1356] nur ganz Weniges, über Aegypten, aus eigener Anschauung beschrieb, seine Reise in den Orient aber erlog und das angeblich dort Gesehene zusammenlas aus reicher Kenntniss von Büchern und Fabeln, die er romanhaft verband und ausschmückte. Er entlehnte, z. Th. wörtlich (und öfters mit Beibehaltung des „ich“ aus der Schrift des Gewährsmannes, den er verschweigt) aus: Pseudo-Callisthenes, Compendium de Terra Sancta, Fulcher von Chartres, Petrus Comestor, Oliver, Jacob von Vitry, Vincenz von Beauvais, Jacob de Voragine, Johann de Piano Carpini, Wilhelm von Tripolis, Hayton, Odorich von Friaul, Wilhelm von Boldensele und zahlreichen anderen, nicht immer nachgewiesenen Quellen. Ausser Beda (De locis ss.) und Galfrid von Monmouth (über S. Helena) scheint er Engländer nicht benutzt zu haben, doch erzählt er Aehnliches wie Saewulf, Walter Map, namentlich Gervasius von Tilbury [und Roger Baco]. Auch englische Kreuzzugshistoriker können aus dieser werthvollen Untersuchung durch zahlreiche Parallelen erklärt werden, z. B. Mon. Germ. XXVII, 346 über den Golf von Satalia, in dem (statt im Salef) Friedrich I. ertrunken sein soll. – Verf. identificirt Zs. f. Erdkunde 23, 177 „Mandeville’s Person“ mit dem Lütticher Arzt Jean à la Barbe de Bourgogne († 1372), ohne doch solche Mystifikation recht zu erklären. Mandeville schrieb ursprünglich französisch. St. Alban’s nennt er seinen Geburtsort. Sonst hier nichts Englisches.
Eine Neuausgabe Mandeville’s bearbeitet Warner für den Roxburghe Club.
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 496. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_496.jpg&oldid=- (Version vom 28.11.2022)