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Seite:De DZfG 1889 02 486.jpg

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die dringendste Aufgabe wäre. Das British Museum besitzt unter seinen vorzüglichen hs. Class catalogues auch ein systematisches Verzeichniss seiner sämmtlichen Stiftsurkundenbücher. Deren Masse und die Zahl der darin enthaltenen nie verzeichneten Acten, z. B. der Päpste, ist gewaltig. Schade, dass für die Neuausgabe von Jaffé’s Regesta pontificum hier nicht geforscht wurde![1].

Soeben erschien: Bird (Sc.), Manual of the Public Records.


Epochs of English history, ed. M. Creighton (s. o. S. 463). 1) Louise Creighton, England a continental power, 1066 bis 1216. 9. ed. Lond. 1886. 16°. VI und 68 S. 2) James Rowley, Rise of the people and growth of Parliament, 1215–1485. 10. ed. London 1887. 8°. VI und 112 S. Für Anfänger zur Lectüre oder für Lehrer als Leitfaden nützlich, beanspruchen diese Büchlein nicht eigene Forschung zu bieten oder in diese einzuführen. Geschickt ist das Wichtigste ausgewählt und meist genau dargestellt; immerhin bedarf 1) an mehreren Stellen der Verbesserung:

S. 2, 26: Für die Zeit der Tudors, nioht der Normannen, ist es wahr, dass ältere Verfassung formell weiter bestand and zur wirklichen Freiheit ward, als das Volk erstarkte; S. 5: gegen Wilhelm I. erhob sich nur ein Sohn; Dänemark forderte 1069 Herrschaft, nicht bloss Rache; 6: Landbesitz hing von der Krone als Obereigenthümerin nicht erst seit den Aufständen ab, und dies hat mit Nationalität nichts zu thun; der Name „Domesday“ bezeichnet nicht lange Dauer, sondern Strenge und Autorität, der Beiname des Rothen nicht bloss das Haar, sondern die verhasste Erscheinung; Anselm war Burgunder; Wilhelm nur aus der Ehe Heinrich’s I. einziger Sohn; Heinrich II. war nicht so mächtig wie Friedrich I., begünstigte Städte nicht sehr, wurde von Eleonoren anfangs wohl geliebt; Richard I. sprach schwerlich englisch. Manches Wichtige fehlt: so der fränkische Ursprung des anglonormann. Rechts und Glanvilla.

Im Ganzen steht dies Werkchen zurück gegen 2). Hier wird das Parlament zu sehr als von Anfang an demokratisch und eigenthümlich englisch, und die Schwäche der Könige als Vortheil der Volksfreiheit geschildert. Charaktere (z. B. die Bildung Heinrich’s III. und VI., die Advokatenkniffe Edward’s I.) müssten ausführlicher dargestellt, Wales und Schottland aus ihrem nationalen Standpunkt

  1. Oesterley’s, Deutschen nächstliegender, „Wegweiser durch… Urkk.-Samml.“ II. (1886), 295, der im besonderen Theil für die Zeit seit dem 13. Jh. höchst dankenswerth ist, leidet im allgemeinen Theil weniger an Unvollständigkeit als am Mangel jeder logischen Anordnung, Kritik und Beschreibung der verzeichneten Bücher. Das zur ersten Einführung recht brauchbare Verzeichniss Hardy’s, Descr. Catal. III, 329 war zu erwähnen, oder noch besser zu übersetzen.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 486. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_486.jpg&oldid=- (Version vom 27.11.2022)