Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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dem Filippone di Langosco seiner Zeit geschenkte Casale von der königlichen Herrschaft losgerissen und eine neapolitanische Besatzung aufgenommen. Seinem Beispiele folgte bald darauf auch Asti[1]. Als nämlich Philipp von Savoyen zum Reichsvicar über Pavia, Vercelli und Novara ernannt war, sahen die Guelfischen di Solario klar, was sie von diesem ihrem erbitterten Gegner zu erwarten hatten. Um nicht überrascht zu werden, empörten sie sich, vertrieben die di Castello und überlieferten Asti an Hugo de Baux, den in Alessandria befindlichen Seneschall und Vicar König Robert’s.
In Pavia hielt Philipp von Savoyen nur mit Mühe seine Herrschaft noch aufrecht. Filippone di Langosco gebärdete sich hier wieder völlig als Herr der Stadt. Dass er den Abfall plante, war klar; denn zu eben dieser Zeit trat Filippone nicht nur in engere Beziehungen zu den verbannten della Torre, sondern machte auch sonst aus seinen reichsfeindlichen Gesinnungen kein Hehl. Philipp musste ihn gewähren lassen, er hätte sonst die sofortige Empörung der Pavesen zu gewärtigen gehabt. Filippone aber fühlte sich durch die gegen ihn geübte Nachsicht zu immer keckeren Schritten ermuthigt. Als Heinrich VII. Tortona passirte, hatte sich Antonio de Fissiraga, der ehemalige Gebieter Lodis, heimlich vom Heere entfernt, um in seine Heimathstadt zurückzukehren und neue Umtriebe anzuzetteln. Schon zu Voghera fiel derselbe jedoch Anhängern des aus Pavia verbannten Manfredo di Beccaria in die Hände[2] und wurde von diesen dem Mailänder Vicar Matteo Visconti ausgeliefert. Dafür beschloss Filippone di Langosco an dem Beccaria Rache zu nehmen, liess denselben überfallen und mit Zustimmung des Savoyers, wie es scheint, in sicheren Gewahrsam bringen[3].
Diese That, welche Philipp geschehen liess, weil er sie nicht zu hindern vermochte, trug ihm den wüthenden Hass der Ghibellinen ein. Diese waren seitdem seine erbittertsten Gegner und thaten alles, um ihn zu stürzen. Namentlich suchten sie durch geheime Einflüsterungen seine Treue beim Könige zu verdächtigen.
- ↑ Nicolaus von Butrinto 97. Alb. Mussato 438.
- ↑ Alb. Mussato 398. Mit Giulini a. a. O. V, 11–13 von einer eigentlichen Empörung des Filippone di Langosco schon um diese Zeit zu reden, ist unmöglich, da in unseren Quellen nichts von einer solchen steht.
- ↑ Joh. de Cermenate 1264. Nicolaus von Butrinto 97.
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_142.jpg&oldid=- (Version vom 23.11.2022)