Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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als er die Aufträge des Königs ausführte, auch Lodi, seine Heimathstadt, schon in voller Rebellion. Er versuchte zu Gunsten des Königs zu sprechen, fand jedoch kein Gehör. Er kehrte nun nach Mailand zurück und erstattete dem König Bericht. Aber die Liebe zu seiner Heimathstadt und der Wunsch, sich mit seinen Mitbürgern eins zu wissen, war in ihm stärker als die Zuneigung zu Heinrich. Er erbat und erhielt die Erlaubniss aufs neue nach Lodi zu gehen[1]. Hier angelangt, übernahm er sofort die Leitung des Aufruhrs, vertrieb den Vicar und bewirkte, dass sich Lodi mit den anderen aufständischen Städten aufs engste verbündete.
Auch in Como und Bergamo kam es zu unruhigen Bewegungen[2]; in viel schärferer Weise aber äusserten sich die Parteileidenschaften in den Städten des Ostens, wo ja überhaupt die deutsche Herrschaft auf recht unsicheren Grundlagen stand. In Parma empörten sich die guelfischen de’ Rossi schon am 25. Februar, unterlagen aber und wurden aus der Stadt getrieben[3]. Glücklicher waren die Guelfen zu Reggio, welche am 26. (oder 27.) Februar die ghibellinische Partei der di Sesso sammt dem königlichen Vicar Spineta, Markgrafen von Malaspina, verjagten[4]. Dieses Beispiel wollten auch die Guelfen von Modena nachahmen, doch wurde von dem dortigen Vicar Guidaloste de’ Vercellesi die Empörung im Keime erstickt[5].
Seine Wirkungen äusserte der Mailänder Aufruhr endlich auch – freilich in völlig entgegengesetzter Richtung – auf Mantua. Hier beschlossen die ghibellinischen de’ Buonacossi, als die Kunde eintraf, wie gut es den Visconti geglückt war, sich ihrer
- ↑ Der König gab diese Erlaubniss nur widerwillig und erst nachdem sich Antonio verpflichtet hatte, bis zu einem bestimmten Termin zurückzukehren, auch seine Parteigenossen Filippone di Langosco und Simone da Colobiano für ihn Bürgschaft geleistet hatten. Nicolaus von Butrinto 84. Der augenscheinlich weniger gut unterrichtete Joh. de Cermenate 1249 spricht irrthümlich von einer Flucht des Antonio aus dem königlichen Lager.
- ↑ Alb. Mussato 357. Nicolaus von Butrinto 85.
- ↑ Alb. Mussato 347. Chr. Regiense 22. Chr. Estense, Murat. XV, 372. Chron. Mutinense, Murat. XV, p. 570. Istoria di Parma, Murat. XII, p. 731.
- ↑ Alb. Mussato 354. Chron. Regiense 22. Chron. Mutinense 570.
- ↑ Chron. Mutinense, Murat. XI, p. 98.
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_115.jpg&oldid=- (Version vom 23.11.2022)