Zum Inhalt springen

Seite:De DZfG 1889 01 180.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wissenschaften CXII, 2). Dient zwar zunächst der Kunde altclassischer Texte, belehrt aber den Historiker in ungeahnter Vollständigkeit, welch umfassende Kenntniss lateinischer Literatur die Gelehrten unter den Angelsachsen nur Ein Jahrhundert nach der Bekehrung erworben hatten. Aldhelm und Beda citiren oder benutzen, wie M. mit erstaunlichem Fleiss, Spürsinn und Wissen aus Stilähnlichkeit (zum Theil etwas gewagt) nachweist, eine grosse Anzahl lateinischer Autoren von der vorclassischen Zeit bis auf Zeitgenossen hinab[1]. Ueber Bedas Interesse für Räthsel s. S. 83 und über die ags. Räthseldichter Tatwine, Eusebius und den hl. Bonifaz 78. 80. Ueber Aldhelms verlorene Schriften und die Reihenfolge der erhaltenen handelt Manitius S. 6 f., über Quellen des Jonas, Alcuin, Erzb. Lull S. 96. 100.

Edward A. Freeman, William the Conqueror (Twelve English statesmen). London, 1888. VIII und 200 S. 8°. Aus seinem grossen Zeitgemälde The Normann conquest den Eroberer als englischen Staatsmann herauszuheben, entsprach der Natur des Verfassers, der überall mehr lebendige Menschen mit warmer Theilnahme zu begleiten als die Entwicklung abstracter Ideen und Einrichtungen zu verfolgen liebt, der, von Tagesfragen stets selbst bewegt (S. 77), vor Allem der Politik in der Geschichte feinsinnig nachspürt. Zu jeder That weist er Beweggrund und Wirkung, die er richtig oft als unbeabsichtigt hinstellt, weithin, ja bis zur Gegenwart, nach; dazu hilft

  1. Im folgenden stelle ich die von Manitius nachgewiesenen Autoren zusammen, mit Angabe der betreffenden Seiten in M’s Schrift. Zunächst die von Beiden benutzten oder citirten: Vergil S. 15. 84. 98, Ovid 29. 85. 98, Horaz 30. 99, Persius, Juvenal 32. 85. 98, Lucan 35. 85. 99. Juvencus 36. 86, Paulin von Nola und Périgueux 38. 47. 84. 88, Prudentius 39. 87. 99, Prosper 41. 89. 97, Sedul 43. 47. 83. 89. 99, Avit 47. 91, Dracontius 47. 91, Arator 48. 92. 99, Fortunat 50. 92. 97, Ambros 71. 93. Isidor 71. 102; Aldhelm braucht ferner Terenz 31, Cicero 68, Seneca 32, Plinius Sec. 69, Sueton 75 ff., Apuleius 36, Solin 69, Auson 38, Claudian 40, Sidon 42, Phocas 42. 75, Coripp 49, Symphosius, Sisibut, die verlorenen „Paulus Quaestor“, „Proba“, „Sybilla“ 51 ff., Vergils „Paedagogus“ 28. Audax, Junil 57. 70, Priscian 34. 59, Donat und Commentatoren Servius, Sergius, Pompeius, Phocas, Diomedes u. a. Grammatiker 27. 62. 65. 68, Julian von Toledo (Aldhelms älterer Zeitgenosse!) 65, Nonius Marcellus 67. 77; Hieronymus (dessen Chronik er als Euseb citirt) 27, Augustin, Orosius, Rufins Euseb und Vitae patrum, Gregor I., Tertullian, Cassian, Cyprian, Sulpic Sev. 69 ff., einen Bibeltext zwischen Itala und Vulgata 55. Beda allein benutzt Marius Victor 88, Epitaphien auf Cicero, Gregor I., Caedvalla, Erzb. Theodor, Bisch. Wilfrid 97 f., Carmen in exodum 93 und den Aldhelm selbst 43. 92.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_180.jpg&oldid=- (Version vom 11.11.2022)