Weiter ist über sie nichts zu sagen; aber ein Wörtchen sollte ich über meine Sprache sagen.
Weise Meister werden kommen und sprechen: dies ist nicht richtig, und das ist nicht teutsch, und jenes ist veraltet. Ich antworte diesen weisen Meistern kurz: Ich werde auch wohl einmal Rede und Antwort geben, wie ich seit zwanzig Jahren teutsche Sprachstudien getrieben habe. Hier sage ich nur, daß die meisten der weisen Meister nur Büchermeister sind, und wenige unter ihnen Lebensmeister, und daß das das magerste und schlechteste Teutsch ist, was sich allein aus Büchern lernt.
Mit boshaften Wortverdrehern und Misbrauchern der Sprache, während sie andere des Misbrauchs beschuldigen, mit solchen, die, damit sie ehrlichen Leuten etwas anhängen, sich noch dummer gebärden, als sie sind, werde ich mich nie einlassen, weil ich gern über den Schmutz
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite VI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_A06.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)