Lebt’ ein Vater mit acht rüst’gen Söhnen,
Doch, so gram ist nicht der Feind dem Feinde,
Trafen sie sich’, sprach nur stets das Messer,
Gingen sie vorüber, war’s ein Stein nur,
Weh’ mir, dacht’ ich, besser ist verzichten,
Auf die Freund’, die ein geliebtes Weib schenkt,
Als zu füll’n die Erd’ mit solchen Scheusal’n,
Und dem Vorsatz’ folgt’ auch bald Entscheidung.
Funfzig Jahre drückten meinen Scheitel;
Doch die Jahre nicht, noch Kriegsbeschwerden
So nun sass ich einst des Nachts am Meiler,
Als ein Mann mir plötzlich an der Seit’ stand
Und bei’m matten Schein der Flamm’ zu mir sprach:
Sieh’ in mir der bösen Brüder Vater,
Länger nicht zur Speis’ den Grabeswürmern.
Such’ ein Weib dir’ schenk’ dem Lande Söhne
Und was meine nicht vom Glücke lernten,
Lehr’ gemeinschaftliche Noth den deinen.
Und wie er erschienen war, verschwand er.
Er verlieh mir Rath und Gott Gedeihen:
Jetzt, bei diesem Gotte schwöret, Kinder,
Dass, wie einig ihr bisher gewesen,
Johan Ludvig Runeberg: Das Grab zu Perrho. J. C. Frenckell & Sohn, Helsingfors 1831, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Grab_zu_Perrho_-_8.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)