„Ja, Marx,“ erwiderte sie leise, „und Du bist noch so jung!“
„Bist Du denn das nicht mehr?“
Sie schüttelte langsam den Kopf. „Komm,“ sagte sie, „es ist hier feucht.“ – Und wir gingen weiter, durch eine verfallene Umzäunung in den seitwärts vom Hause liegenden Gemüsegarten und unten an dem Wasser entlang nach den Bosquetpartien, die vor dem Hause lagen. Hier waren wir auf unserem alten Spielplatz; es waren noch dieselben Büsche, zwischen denen wir einst als Kinder in die Irre gegangen waren; nur hingen ihre Zweige noch tiefer in den Weg als damals. Wir gingen auf dem breiten Steige neben der Graft, die sich im Schatten der Bäume breit und schwarz an unserer Seite hinzog. Man hörte das leise Rupfen des Viehes, welches jenseits auf der Fenne im Mondschein grasete, und drüben von der Rohrpflanzung her scholl das Zwitschern des Rohrsperlings, des kleinen wachen Nachtgesellen. Bald aber horchte ich nur dem Geräusch der kleinen Füße, die in einiger Entfernung so leicht vor mir dahin schritten.
In diese heimlichen Laute der Nacht drang plötzlich
Theodor Storm: Auf dem Staatshof. Braunschweig: George Westermann, 1891, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Storm_Auf_dem_Staatshof_59.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)