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Seite:DE Storm Auf dem Staatshof 10.jpg

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mir nieder und sagt, indem sie mir den Kopf aufrichtet: „Du muß dich immer hübsch gerade halten, Kind!“ – Ich glaube noch jetzt, daß von dieser kleinen Ermahnung sich der fast scheue Respect herschreibt, den ich, so lange sie lebte, vor dieser Frau behalten habe. – Doch schon faßt Wieb mich bei der Hand, und führt uns weit umher auf den sonnigen Steigen; zuletzt bis zur Graft hinunter, an der ein gerader Steig entlang führt. So gelangen wir zu einem Gartenpavillon, in welchem die Gesellschaft bei offenen Türen am Kaffeetische sitzt. Wir werden hereingerufen, und da ich zögere nimmt meine Mutter einen Zuckerkringel aus dem silbernen Kuchenkorb und zeigt mir den. Aber ich fürchte mich; ich habe gesehen, daß das hölzerne Haus auf dünnen Pfählen über dem Wasser steht; bis endlich doch die vorgehaltene Lockspeise und die bunten Schäferbilder, die drinnen auf die Wände gemalt sind, mich bewegen hineinzutreten.

Mir ist, als hätte ich es mit einem besonders angenehmen Gefühl mit angesehen, wie Anne Lene von meiner Mutter auf den Schooß genommen und geküßt wurde. Späterhin mögen die Männer, wie

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Auf dem Staatshof. Braunschweig: George Westermann, 1891, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Storm_Auf_dem_Staatshof_10.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)