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Seite:DE Hebel Werke 1834 1 64.png

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einer kleinen liturgischen Sammlung für die neu vereinigte evangelische Landeskirche. Früher schon hatte er für die Wochengottesdienste einige Gebete verfaßt, die sich durch Einfachheit, Würde und frommes Gefühl auszeichnen.

Bald nach der Generalsynode vollendete er seine biblischen Geschichten. Die des alten Testaments waren schon seit zwei Jahren bearbeitet, und nun verfaßte er die des neuen. Beide Theile erschienen zuerst im Anfang des Jahres 1824 bei Cotta. Bald darauf wurde bei Katz zu Pforzheim eine zweite Ausgabe gedruckt, und diese in allen evangelischen Schulen des Großherzogthums eingeführt. Bekanntlich erlangte dieses Buch geringeren Beifall, als man erwartete. Verschiedene Behauptungen darin sind unrichtig; manche Auslegungen nicht hinlänglich begründet, oder auf bloße Vermuthungen gestützt; einzelne Charaktere nicht in das rechte Licht gestellt; einige Sätze zu kurz oder nicht deutlich genug hingegeben; manche Stellen nicht würdig genug und oft zu sehr im Tone des rheinländischen Hausfreundes verfaßt. Auch wurde beim neuen Testament die Reihenfolge der Erzählungen zu flüchtig behandelt. Auf der anderen Seite aber hat das Buch auch entschiedene Vorzüge. Es ist im Ganzen sehr geistreich und mit frommem Sinne geschrieben. Die Erzählungsart ist im Ganzen einfach, gemüthlich und für kindliche Herzen sehr anziehend. Manche Erzählungen, besonders im alten Testamente, sind

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite LXII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_1_64.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)