Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 5 | |
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sehen also geschicket heft nach syner beger, tu dem irsten von dem heiligen crucze, da God selven sinen bitteren tod an geleden heft ,o crux gloriosa, o crux adoranda' mit dem versiculo unde der collecten, darnach den engelischen unde den irluchteden sangh ,salve regina mater misericordie' mit dem versiculo alse vor, dy dar tühoren. Dessen selven sangh scolen uns helpen singhen desse vorgenante erbaren pristere, unse herre dy provest mit den sinen unde dy vier altaristen unser kerken, mit ganczem vlite nicht alleyne dorch disser almuszen willen sunder mer Gode tu eren, Marien siner liven müder unde den heilige crucze, en selven unde alle den eren tu eyner salicheit an dem lyve unde an der sylen. Wen aver disze sangh gesunghe is, so scole disze er- samen pristere gan vor dat altar sente Marien Magdalenen mit dem love allir heiligen ,laudem dicite' mit dem versiculo unde collecten, dy dartfi hören. Darnach scolen dy cappellane unses godishuses kundigen dem volke dat afflad, dat von unsen herren unde unsen oversten alhir tugelegit unde gegeven is, des wy ore brife unde vullekomen bewisunghe hebben. Darnach schal dy schulre unses godishuses luden dy Marienklocken dry stund, dar ok sunderlik grot afflad tu gegeven is. Geschege ok dat ennich prister were mangher disser mergescrevenen pristere, adir dy nach on komen mögen, dy uns, Gode, Marien mit dessem ersamen sanghe nicht wolde helpen dinen adir wolde sik darvon tyn dry weken adir vyre vor dy anderen pristere, so scolde wy unde wolden mit dem rade unses herren des provestes unde der anderen ersamen pristere, dy tu unsem godishuse hören, eynen anderen vromen prister tü uns nemen in des stede, deme scholde men geven von den gülden, dy alhir tühoren, wat ome geboren muchte unde dartfi. dat ewige Ion. Ok schal dy schulre unses godishuses dry stund luden tu deme sanghe, dywile dat wy singhen unse vespere: wen men denne den sangh anehevet, so schal he dy licht unde dye kertzen upbernen, dy dartü hören, unde schal dartü syen unde bewaren, alse sik dat gebord. Unde vort, wen desser vorgenante tinslude also mogende wert mit der hulpe Godes, dat he uns unse gelt wedergeven mach unde wil, dat schal he uns vore segghen achte dage vor sente Johannis dage midden in dem so- mer, darnach schal he uns geven unse gelt mit tinsze up den nehesten sundage vor den mehenden ane allirleye hindernisze, so scole wy unde willen unde alle, dy nach uns komen, mit demselven gelde unde mit dem anderen gelde disses gelik andere ie- righe gulde kopen up erven ane middel in aller wys unde wesende also, als dat vore is gewest, unde schal ok io also von uns unde von den unsen ewiclichen bliven. Ok du wy witlik unde bekennen, alse vore, dat wy hebben gegeven unde geven mit guder andacht unde willen den vorgenanten fromen luden er Dyderik Rad pristere unde Sa- charias Brandeborg unde Annen syner eliken husfrowen, Helenen syner sustern, dartü Berchten Scippers, dy mannighe tyt ern Dyderiks pristere maget hadde gewesid unde lyt begraven up unsem frydhove, unde eyner Alheiden syle eyne ewighe dechtnisze in unsem godishuse, dy scole wy und willen und alle, dy nach uns komen, began in disser wys: alle sundage des avendes mit der vigilien unde in dem mandage des morgens mit der sylemissen. Were ok dat wy disze bedechtnisze nicht künden began up den man- dach, so scole wy sy began up den dynestach negest darnach, also dat sy io gehalden werden schal alleweklich dorch dat iar unvorrucket ane in der Paschenweken adir in den Pingesten unde des glik. Ok schole wy unde willen vor sy unde alle dy oren, sy sint an dem levende adir an dem dode, getruweliken bidden in allen unsen bede unde vor alle ore olderen seien, dartü vor alle dy lyven sylen, dy hirane von rechtis wegen del-
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Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_265.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)