Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 5 | |
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1391. April 4. Die Gebrüder Hans und Werner Strieder verkaufen dem Stifte Gernrode eine löthige Mark Zins an vier Hufen Landes zu Gross-Alsleben.
We Hans unde Werner broder gheheten de Swider, darto alle unse rechten erven, bekennen openbare in dessem ieghenwerdighen breve alle den, de eyn seyn, hören edder lesen, dat we den erwerdighen vrouwen ebtischen, provestinnen, der samnunge unde dem gantzen cappitele des werlikens styftes to Gernrode rechliken unde reydeli- ken vorkoft hebben eyne lodighe mark geldes an vier huven landes up dem velde to Groten Alsleve mit desme ungherscheide, alze hirna stet beschreven. Vor desse lodige mark geldes hebben de vorghenanten vrouwen uns teyn lodighe mark gegheven, de se uns vül unde al betalet hebben, dat wie oren gnaden dancken. Hirumme hebbe wie vorgteghen unde vortyen der vier huven mit alme rechte, dat wie daran ghehat unde noch muchten hebben, unde setten sie in de were der vire huven, nicht alleyne de mark geldes daraf to nemende, ok schullen sie tins unde dat voyghetkornne daraf ney- men, dat sie dar ywerlde an ghehat hebben. Ok konen sie nü boven die mark geldes, boven dat voyghetkornne unde boven den tins der vier huve mer ghenoyten, dat Scholen sie uns an anderen huven afslan unde wedderkeren, dar wie eyn ok tyns af gheven. Ok hebben uns dye vorghenanten vrouwen de gnade ghedan unde den willekor ghe- gheven, dat we eder unse rechten erven de lodighe mark geldes moghen wedderafloy- sen, wen we eder unse rechten erven so mechtich werden, unde wanne nü uns eder unsen rechten erven des to müde were, dat scholde we den vorghenanten vrouwen eyn virndel iars up sente Johannes dach baptisten to myddensommer vor wetten laten, unde darnach up sinte Martens dach schal man on ere pennige weddergheven, dat sin teyn lodighe mark des hovetgeldes myt dem tynse, unde darto myt dem voyghetkornne vul unde al betalen ane hinder unde vortoch. Were nü dat we afgingen, des Got nicht en wille, ane rechte erven vor der losinge, so scholden de vier huven by den vorge- nanten vrouwen unde by dem goddeshuse to Gernrode ewichliken bliven ane aller unser anderen erven ansprake. Unde over dessen deidinge is ghewest her Jacop von Weitem unde Cord Krumoghe unde Hans Woyghet. To orkunde unde to ener bekantnisse so hebbe we Hans unde Werner wülbort gheven aller desser vorghescreven stukke, dat we de stede unde ghans halden willen ane gingherleye arghelist unde hulpereyde, unde we hebben den erghenanten vrouwen dessen bref gheven beseghelt myt Hanses anghe- hangden ingheseghel, des ek Werner myt em bruke, witliken unde myt gudem willen. Na Goddes bort dusent iar drehundert iar in dem eynundeneghenteghen iare, in sinte Ambrosius daghe des hilghen leyrers.
Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst: das an einem Pergamentbande angehängt gewesene Siegel ist verloren. — 5. no. 99 und 165.
Verschiedene: Codex diplomaticus Anhaltinus. Fünfter Theil. 1380-1400.. Dessau: Emil Barth, 1881, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_5_137.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)