Er ward gefangen, und Adels viel,
Gegen Ribbenitz geführet zu dem Ziel,
Entsprang den Hütern über die Mur,
Was vor was bitter, ward nun sur,
So kamen doch in Worff die andern,
So muste der Krieg zum Frieden wandern,
Die Schnaphan er sucht behende,
Verjaget die von der Raub-Schlossen Ende,
So bracht er Wittenborg gegen Schwerin,
Zwo Graffschafft must fort eine seyn.
DEr Marggraff nach den Zeiten fand Marchica.
Ihm Fedes-Brieff, so raubet und brand
Auf ihn, das bracht den Herren Schwere,
Er liebet sein Tage den Frieden sehre,
Doch mag haben auf Erden nicht
Länger Friede, bin ich bericht,
Gleich als unser Nachbahren wollen,
Man sach den Marggrafen bald zollen,
Verloss der Seinen ein Michel-Theil, Michel-Theil.
Vom Adel zu Lösung ward mit Heyl
Beschlossen, der Marggraff solte haben
Sein Tochter, damit der Edell-Knabe
Solt wieder geben ein Schrifft,
Die von dem Löwen ward gestifft,
Dorinnen von Stargarder Land wehrt,
Solten dienen der Marck mit 50. Pferd,
Hat auch in 3. Schlachten eben,
Kayser Carol von Böhmen Hülffe gegeben,
Welcher gewohnet zu Tangermünde,
Er und sein Bruder auch die sünde,
Zu Prage erworben des Reichs Holde,
Gefürstet, sein Bruder Johann zu Solde
Gegen Franckreich zog, zum Königreich,
Vom Kayser geschlagen Rittergleich,
Brittannier gaben do Franckreich Streit,
Das war den Frantzosen unseelige Zeit,
Bey desselbigen Kayaers Zeiten,
Sah man auch die Brüder reiten,
Beyde gegen Prag in die Stadt, Electio Duces Imperii.
Da werden sie gekohren in des Reichs Rath.
Selten hört man gute Mähre Luneburgica & alia gesta.
Aber Unglück offte gross und schwere,
Magnus von Lüneburg sich verband,
Mit dem Hertzog zu Lauenburg da zu hand,
Gegen den Ochsenkopff auf der Fahrt, Die Warte zu Gadebusch.
Sie raubten und brandten nach Gadebus Wart.
So gab Herzog Albrecht Gott ein Glücke,
Er kam den Feind auf den Rücke,
Sein Hauptmann Heinrich von Bülau gut,
Den Tag ers waget wohlgemuth,
Er Siegfried von Saldern fing mit dem Pferd, Siegfried von Saldern.
Samt 150. Adel werth
Hertzog Magnus ward der Losung arg,
Must geben dreyhundert Silber-Marck,
Darnach Albrecht nach Ratzeburg zog,
Machte den Sachsen Dampff und Rauch,
Er gewann do Dassaw, Scharpenberg verstiess,
Ratzenburg erobert mit grossen Verdriess,
Er nahm ihm darzu Schaaff und Schwin,
Ein Theil die flohen zu Lübeck in,
Dem folget der Herr auf frische Fart,
Dem Lübischen Viehe ward abgekahrt;
Aber eins er that dass nicht gezahm,
Den Thum-Herrn er das ihre nahm,
Gantz unverschuld ihre Hofe brand; Lubecksche Thum-Herren.
Ratzeburger Stifft ist wohl bekant,
Darumme gedachten zu dem Manne,
Sie brachten ihn über den Halss den Banne,
Und wolten wieder aus der Fallen,
Er müste den Bischoff und folgere allen,
Zur Wismar und zu Grevsmöhlen geben,
Der Kirchen Gerechtigkeit, wie nu eben.
ALs der alte Albrecht lebete noch, Alberti Senioris Liberi.
Im besten er do ansach
Die Graffschafft, genennet von Schwerin,
Die stunde ihm eben, und käme ihn fin,
Graff Otto hatte Erben nicht,
Darum der Graff von Deckelburg richt
Sich nahe, denn er sein Bruder was,
Hertzog Albrecht die kaufft, hernach besass
Sein Sohn Hertzog Albrecht Stadt und Schloss,
Nicht lange lebte Hertzog Magnus,
Elisabeth war genant sein Gemahl,
Gebohren von Rügen, dieselbe ihm zahl
Johann und auch Ephemiam zahrt,
Dieselbe Herren Baltzers von Wenden ward,
Herr Magnus zog nach Aache gar eben
Mit Albrecht von Lüneburg, so liess sein Leben
Der alte Albrechr fand auch den Rath,
Wiewohl der ihm wenig nutzes that
Er halff Hertzog Albrecht seinen Sohn gar schon, Albertus Rex Svecia.
Von Schweden und Gohten kriegt die Cron,
Das begab sich durch Geschicht also,
König Magnus gab seinem Sohn jo
Haquin (Gajun) Königes Baldomars Kind,
Margarethen, aus denen in Bücher man find,
Er hat den Seinen verseegelt Schrifft
Zum heiligen geschworen und fest gestifft,
Er wolte nicht freyen von Dänischen Blute,
Seinen Sohn ein ehelich Gemahl zu gute,
Und wo er thäte wieder seinen Eyde,
Es möchten alle gleich sein Leyde,
Sie solten von seinen Gelobden loss
Seyn, und nehmen klein oder gross
Zu Könige, so erwählet ward
Nicolaus Marschalk: Chronicon der mecklenburgischen Regenten. Martini, Leipzig 1739, Seite 619. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Chronicon_der_mecklenburgischen_Regenten_619.jpg&oldid=- (Version vom 26.7.2023)