Wilhelm Stieda (Hrsg.): Briefwechsel Hildebrand Veckinchusen | |
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Item broder dyt hadde ic an Hyldebrande op dessen breyf vorwarynge screven. Es Hyldebrand dar nicht, so vraget na dessen vormanne vorscreven unde untfanget dey tunnen unde latet dey by ju lyggen, dat Hyldebrand by ju komet unde latet Hyldebrande myn dync vordryven. Wyste ic eyn eynde myt Sassen, so mochte ic an en ok scryven unde hedde gy eynen gantzen vasten eynde myt Sassen, so mochte gy unde hey Hyldebrandes breyf wol lesen, ofte hey dar nicht en were unde laten Sassen dey tunnen opslaen unde al dync vorkopen, also ic em dat uterlyken screven hebbe unde helppet gy en dan des besten unde al dync hemelyken holden unde wan gy den breyf lesen unde utscreven hebben, so senden Hyldebrande war hey es, unde scryvet em, dat hey des besten utvrage, dat dey stucke vorkoft werden myt den eyrsten. Ghescreven 10 dage na des hyllegen Kerst dage anno 18 jar. Got geve uns al umme eyn gud salych nyejar unde vord to ewycheyt.
202. Sivert Veckinchusen aus Köln an seinen Bruder Hildebrand Veckinchusen in Lübeck. – 1419 Febr. 14.
- Rev. St.-A. Orig. Pap. Adr.: An Hyldebrand Veckynckhusen to Lubeke littera detur.
Wetet leyve broder, dat ic juowen breyf wol vornomen hebbe dat Johan van der Bruoggen unde Herman op me Orde doet syn, Got van hemelryke troste alle kerstenseylen unde sy en allen gnedych unde barmeherttych to ewycheyt. Doet wol unde weset unser moddern trostlyc unde behulppen in allen dyngen op dat sey tovreden unde to sate komen mote. Ic gunde er van al myme hertten alles guodes unde ic wolde, dat et er also wol genge ghelyk ic my sulven gernne hedde unde latet er jo nicht unghetrost, ic wel eren broder scryven, dat hey by sey tey unde helpe er ere drofnisse eynen guden eynde, also hey best kan, Got wet wol, dat sey vele gheleden hevet, dat my ghenoch ghemoget hovet. Got betert al umme to ewycheyt. Item also ic ju by Fylyppus scref, also steyt noch al ju dync unde wet woe gelt maken unde vorneme ok nicht, dat ju was noch icht to Francvord komen sy. Got geve, dat et nu dar jo komen sy. Ic were anders ovele daran, wante ic hebbe hyr gelt opnomen darvan to Francvord to betalen, queme my dat gelt weder hyr over, so were ic ovele hyr ane unde vord also gy scryven dat Fylyppues solde to Mentze unde Spyre unde Strasborch teyn unde juwen vysch vorkopen, dat were gud ghewesen 10 eder 20 gulden to vorteren, wand hey solde vor half vasten nowe eyn eynde kregen hebben. Ic hope dat sole ghelyk wol ghedaen werden, men dat gelt kan vor der mysse nicht wol darvan komen. Broder ic wel gernne des besten ramen unde betalen, dey lude also ic best kan, men ic wel numende 1 d. mer toseggen to geven, er ic dat van juewen gude lose eder gy my dat gelt senden dat sy to Francvord eder hyr; darna moge gy ju rychten met allen dyngen, ic en kan nicht bet. Got wet wol, dat ic ny in also grote sorge quam. Got geve eyn gud eynde
: Briefwechsel Hildebrand Veckinchusen. Leipzig: S. Hirzel, 1921, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefwechsel_Hildebrand_Veckinchusen_227.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)