Wilhelm Stieda (Hrsg.): Briefwechsel Hildebrand Veckinchusen | |
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vorward werde unde doch en wel ic en nicht vele nyeger cleder ghesneden hebben sey solen er cleder eyrst vorslyten unde er dync vorwaren unde nicht vorderven noch vorspyllen unde op dat et dey bet vorward werde, so hebbe ic dat Ryxzen bescreven sand, op dat sey darvor antworden sole unde ok hebbe ic en darumme slaplaken und taflaken und ander dync mede ghedaen, op dat sey nottroft hebben in dem closter, wand ic wet wol, dat Ryxze nicht wol al retschap hevet, darumme latet er al volgen dat ic den kyndern mede ghedaen hebbe. Unde dat sal Ryxze in dem kloster beholden, wand solen unser beyder kynder leven, sey solen des wol behoven und ok wol vorslyten in dem kloster und ic bydde ju ok leyve suoster, dat gy met unser vedderken Ryxzen vruntlyc und met dogeden holden und sey ok vord setten unde vor ogen holden unde er dat beste doen, wand sey mach unsen kyndern noch wol nuotte werden unde en vele gudes doen. Und ok es beter, dat unse kynder by er syn dan by vromeden und ok est beter, dat sey unse kynder in dwange holde und to den besten holde dan dat sey ander lude dwyngen solden. Ic wel er myner kynder bet to loven dan eymand anders dey lovet und, Got hebbe Lyseken seyle, dey begerde in al ere crancheyt, ic unse dochter numende gheloven noch doen solde int closter dan Ryxzen, wand sey was to er to Serntyn ghevaren unde hedde al solke truowe unde vruntscap an er ghevunden, dat sey er unser kynder boven neymand truowen wolde unde ic hebbe Ryxzen ok screven und hartlyk ghebeden dat sey des besten by juowen unde mynen kyndern doen sol und in redelyken dwange unde in guder lere holden sal und dat also make, dat ic dar neyn clage van horen dorve. Unde, leyve suoster, twyvelt ok nicht unser beyder kynder behoven ok wol dwanges und lere unde dwyngen wy unse kynder som tyt bet dat were en umme gud op dey lengede und hedde wy unse kynder leyf, so solde wy sey in dwange holden, dat brechte uns op dey lengede vele vredes in und al den genen, dey met en ummegaen solden. Ic was dar over eynem jare by ju, Got dancke ju, men ic sach mennych dync van juwen kyndern, dar sey wol dwanges umme behovet hedden. Ic sege det ju ok doe unde bydde ju ok noch, dat gy juowe kynder in dwange holden, dat en sal ju nummer ruowen op dey lengede und des ghelyken es mynen kyndern ok wol noet. Dyt nemet al int beste unde grotet al unse vrunt vruntlyken unde beydet over my. Ghescreven op sunte Katrynendach anno 18 jar.
Item leyve suoster, ic hebbe Ryxzen al dync hartlyken screven unde gebeden des besten to doene also ic hope, dat sey ok wol doen sole unde ic bydde ju ok, dat gy er nicht alto hard en syn unde sey ok nicht vornichtygen noch tomale underholden unde wy gy eder wy nicht van er en holden, so holden ok ander lude nicht van er unde dat en es vor unse kynder ok nicht op dey lengede. Dyt nemet nicht vor ovel, wand ic wold er nicht gernen vornichtet hebben, wand sey hevet my to vele dar to kostet unde ic hope sey sole unsen kyndern nuotte werden und vor Got ok uns allen bydden. Grotet myn sustern Katrynen Tymmen unde Greyteken Sermen unde ok
: Briefwechsel Hildebrand Veckinchusen. Leipzig: S. Hirzel, 1921, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Briefwechsel_Hildebrand_Veckinchusen_221.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)