Diese Regel gründet sich auch auff das theorema, so droben in der fünfften Regel anfangs gemeldet worden: das nemblich in einem jeden Triangel die seiten eben in der Proportion gegen einander stehen / wie die Sinus jhrer gegenvberstehenden wincklen. Derhalben setzet man in die Regel Detri anfangs die jenig bekandte seit / so dem bekandten winckel vnterzogen: in die mitte aber den sinum deß bekandten winckels / vnd zu letzt die andere bekandte seit: so kombt herauß der sinus deß winckels / so der gemelten anderen bekandten seit entgegen steht: welcher zum vorigen bekandten winckel addirt / vnd die Summ von 180°. subtrahirt / gibt den dritten winckel. So nun die winckel alle bekandt / wirdt nach der fünfften Regel die dritte seit auch leichtlich gefunden.
Es begeben sich aber allhie zwen Casus. Dann der bekandte vnd gegebene winckel ist entweder Obtusus stumpff / oder acutus scharff.
In diesem Triangel ABC. seye bekandt erstlich die seit AB. 7. schuh / darnach die seit AC. 13. vnd dann der stumpffe winckel ABC. 108°.2′. Auß diesen dreyen datis seint die vnbekandten zwen winckel A.C. vnd die seit BC. zuerkundigen solcher gestalt:
Wie sich verhelt AC. 13. schuh gegen 9508766 (als dem sinu deß gegenvberstehenden winckels B. 108°.2′. das ist / seines complementi 71°.58′.) also verhelt sich auch die seit AB. 7. schuh
Matthias Bernegger: Manuale Mathematicum. Straßburg: Paul Ledertz, 1619, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bernegger_Manuale_051.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)