Sie künden und sie sagen
Von alter Tage Glanz.
Als noch dort überm Forste,
Das Schwert in brauner Faust,
Mit seiner Schaar gehaust,
Da mochte voller quellen
Des Heilborns reiche Fluth,
Wenn in den edeln Wellen
Wenn sich im kräft’gen Schwalle
Der narb’ge Leib gekühlt
Und seiner Wunden alle
Genesen sich gefühlt.
Verjünget stand er auf
Und zog auf grünen Pfaden
Zu neuem Siegeslauf. –
Wie anders ist es heute!
Verödet in die Weite,
Kein Ritter schaut heraus.
Der Knechtschaft Joch sank nieder,
Kein’ Sclavengeißel schwirrt,
Wo Ketten einst geklirrt.
Nun seh’n die öden Hallen
Kaum einem Schatten gleich,
Es ist, wie sie, zerfallen
¹) Als in dem letzten Viertel des verflossenen Jahrhunderts der Markgraf Karl Friedrich in den reizenden Thalgegenden der Vorberge des Schwarzwaldes sich ein Lusthaus erbauen wollte, lockte ihn vor allen die herrliche Lage auf die Höhen hinter Müllheim, und er beschloß, diesen
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_270.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)