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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:3

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
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[4]

Ur=licht, vor wel=chem die sterb=li=che Weisheit ver=al=tet,
Gott, un=ser Gott, Hoch=mut ver=we=het in Spott, wo dei=ne
Herr=lich=keit wal=tet!
     2. Vater der Menschen, du sahst unsre Arbeit und Streben, hast
unser Sehnen gewürdigt, das Reich uns gegeben, ein Vaterland, hast
uns die Rettung gesandt, hast uns erwecket zum Leben!

     3. Schütz uns, Allgütger, behüt uns die leuchtende Krone, segne
dein Deutschland, daß Friede und Freude drin wohne; Freiheit und
Recht blüh von Geschlecht zu Geschlecht, Eintracht und Treue belohne!

     4. Vater, o Vater, gieb, daß wir nicht Schuld auf uns laden!
Schrecke die Feinde ringsum, so da sinnen zu schaden! Führe das
Reich, Kaiser und Völker zugleich, schenk ihm die Fülle der Gnaden!

     5. Schickest du Stürme, wir wollen sie mutig erwarten: Eichen
erstarken im Sturmwind, dem winterlich harten. Prüfung, o Gott,
beuget uns deinem Gebot, seit uns verwehret dein Garten!

     6. Vater, im Himmel, du heiliger, hör unser Flehen, sende dem
Reiche das Heil aus den himmlischen Höhen, wahr es im Geist, der
sich dir kräftig erweist, laß dir’s zum Ruhme bestehen!

Eichrodt. 1871.


          4.     Die Preußen vor Prag.     (III. 24.)

     Marschmäßig. Friedr. Silcher
nach der Volksweise des 18. Jahrhunderts.

     1.Als die Preu=ßen mar=schier=ten vor Prag, vor
[5] Prag, die schö=ne Stadt, sie ha=ben ein La=ger ge=
schla=gen, mit Pul=ver und mit Blei ward’s be=tra=gen, Ka=
nonen wurden drauf geführt, Schwerin hat sie da kommandiert.

     2. Ein’n Trompeter schickten sie hinein: ob sie das Prag wolln
geben ein, oder ob sie es wollten lassn beschießen? - „Ihr Bürger,
laßt’s euch nicht verdrießen! wir wollen’s gewinn’n wohl mit dem
Schwert; es ist ja viel Millionen wert!“ -

     3. Der Trompeter hat Order gebracht und hat’s dem König selber
gesagt: „O König, großer König auf Erden, dein Ruhm wird dir
erfüllet werden! Sie wolln das Prag nicht anders geben ein, es soll
und muß geschossen sein!“

     4. Darauf rückte Prinz Heinrich heran, rückt an mit vierzigtausend
Mann. Und als Schwerin das nun hatte vernommen, daß der Succurs
war angekommen, da schossen sie wohl tapfer drein: Bataille muß ge=
wonnen sein!

     5. Die Bürger schrien: „Daß Gott erbarm! wie macht uns doch
der Fritz so warm! Wir wollten ihm das Prag gern eingeben; ver=
schon er uns doch nur das Leben!“ Der Kommandant, der ging’s
durchaus nicht ein; es soll und muß geschossen sein!

     6. Hierauf ward ein Ausfall gemacht; Schwerin, der führt, ja
führt die Schlacht. Potz Donner, Hagel, Feur und Flammen! so
schossen sie die Festung zusammen. Und bei so großer Angst und Not,
Schwerin, der ward geschossen tot.

     7. Da fing der König wohl an: „Ach, ach, was habn die Feinde
gethan! Ja, meine halbe Armee wollt ich drum geben, wenn mein
Schwerin noch wäre am Leben; er war allzeit ein tapfrer Kriegesheld,
stand allezeit bereit im Feld.“ -

     8. Ei, wer hat denn das Liedlein erdacht? Wohl drei Husaren,
die haben’s gemacht; bei Lowositz sind sie gewesen, in Zeitungen habn
sie’s gelesen. |: Triumph, Triumph, Viktoria! es lebe der große Friedrich
allda! :|

1757.