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Allgemeines Deutsches Kommersbuch:296

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 590, 591
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[590]

     4. Sie dämpften ihren Heldenzorn, sie jagten, tranken, träumten,
bis daß in Schlauch und Wisenthorn des Weines Wellen schäumten.
Das Horn ging um im Kreise beim nächsten Julfestschmaus zur wilden
Schlachtenweise: Naus! naus ec.

     5. Die Deutschen schon am andern Tag das Rachewerk begannen.
Was ihren Schwertern nicht erlag, im Eilmarsch zog von dannen.
Herrn Cajus und Herrn Titus erfaßte kalter Graus beim Dröhnen
des Barditus: Naus! naus ec.

     6. Vom Feinde lernst du jederzeit auch noch in unsern Tagen,
doch macht der Feind bei dir sich breit, dann fasse ihn am Kragen;
dann wahre dir dein Hausrecht und wirf ihn aus dem Haus selbst
oder mittels Hausknecht naus, naus ec.

Rudolf Baumbach.


          652.     Angewandte Grammatik.     (IV. 143.)

     Im Lehrtone. Otto Lob. 1896.

     1. Des A=bends, wenn das Ta=ge=werk ge=wis=sen=haft ge=
than, re=gie=re stets den Ge=ni=tiv ein ech=ter deutscher
Mann, re=gie=re stets den Ge=ni=tiv ein ech=ter deutscher
Mann, ein ech=ter deutscher Mann.

     2. Begierig eines guten Tranks sei er mit Herz und Sinn,
|: und kundig des gewohnten Gangs |: eil er zur Kneipe hin. :|

     3. Der Tropfen sei er eingedenk, die er dort oft verzehrt, er
spute sich, daß wieder er teilhaftig ihrer werd.

[591]

     4. Des Bacchus mächtig zeig er sich, er trinke stets noch eins;
und schließlich, wenn’s nach Hause geht, sei er voll süßen Weins.

     5. Des Abends drum den Genitiv der Mensch regieren soll:
Begierig, kundig, eingedenk, teilhaftig, mächtig, voll.

Rudolf Hermanns.


          653.     Die Hussiten vor Naumburg.     (I. 89.)

     Rasch.

     1. Die Hus=si=ten zo=gen vor Naumburg ü=ber Je=na
her und Kam=burg; auf der ganzen Vogelwies sah man
nichts als Schwert und Spieß, an die hun=dert=tau=send.

     2. Als sie nun vor Naumburg lagen, kam darein ein großes
Klagen; Hunger quälte, Durst that weh, und ein einzig Lot Kaffee
kam auf sechzehn Pfennig.

     3. Als die Not nun stieg zum Gipfel, faßt die Hoffnung man
beim Zipfel, und ein Lehrer von der Schul sann auf Rettung und
verful endlich auf die Kinder.

     4. „Kinder,“ sprach er, „ihr seid Kinder, unschuldsvoll und keine
Sünder! Ich führ zum Prokop euch hin, der wird nicht so grausam
sin, euch zu massakrieren.“

     5. Dem Prokopen thät es scheinen, Kirschen kauft er für die
Kleinen, zog darauf sein langes Schwert, kommandierte: Rechtsum
kehrt! hinterwärts von Naumburg.

     6. Und zu Ehren des Mirakel ist alljährlich ein Spektakel; kennt
ihr nicht das Kirschenfest, wo man’s Geld in Zelten lässt. Freiheit,
Victoria!

Karl Seyferth. 1832.


          654.     Leineweber.     (II. 60.)

     Mäßig im Sprechton.

     1. Die Lei=ne=we=ber ha=ben ei=ne sau=be=re Zunft,