drale von Sens hin, deren Gewölbe er in sorgfältigen Aufnahmen vorführt. Dass St. Denis auf den Schultern anderer steht und diese ihrerseits wieder auf Vorgängern, war auch Viollet klar. Er verfolgte daher scharfsinnig die Entwicklung der Gewölbe, der Umgänge um den Chor, und zeigte, wie sich aus den ungeteilten ringförmigen Tonnengewölben allmählich |
frankreich, zur Hauptsache in dem Gebiete der alten Diözese Soissons aufgefunden und in mühsamen Reisen aufgemessen zu haben, dieses grosse Verdienst gebührt einem zweiten französischen Baumeister Lefèvre-Pontalis, der seit Jahren sich mit deren Studium beschäftigte.*) Das Ergebnis dieser Forschungen stellt sich etwa | |
Fig. 4. Gross St. Martin, Blick in die nördliche Concha. | ||
solche mit Gurten und Rippen entwickeln. Aber zu frühgotischer Zeit sind fast alle Kathedralen Nordfrankreichs abgebrochen und neu errichtet worden, auch die allermeisten Klosterkirchen und grösseren Stadtkirchen, so dass deren romanische Vorgängerinnen sich sehr selten erhalten haben. Nur in abgelegenen Dörfern und Weilern zeigen kleine bescheidene Kirchen, was bei den grossen nicht mehr zu sehen ist und zu Viollets Zeit noch nicht bekannt war. Diese Dorfkirchen in Nord- |
wie folgt: Zwischen 1000 und 1075 ungefähr wird in den Gebieten nördlich von Paris, in der alten Diözese Soissons, die abgeminderte römische Basilika in einfachster Form nachgeahmt. Die Pfeiler zwischen *) Lefèvre-Pontalis, l’architecture religieuse dans l’ancien diocèse de Soissons au XI et XII siècle. I. 1894. *) Die Herausgabe der genauen Zeichnungen und Nachweise erforderte jedoch Zeit, und so hatte schon im Jahre 1884 Gonse in seinem Prachtwerke, L’art gothique, mit Erlaubnis Lefèvre’s die Ergebnisse seiner Forschungen vorher veröffentlicht. Seit 1894 ist auch das Werk von Lefèvre-Pontalis selbst erschienen. | |
– 5 – |
Max Hasak: Die Baukunst, 11. Heft. , 1899, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Baukunst_-_11._Heft_-_05.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)