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BLKÖ:Zerich, Theodor

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zerkowitz, Sidonie
Band: 59 (1890), ab Seite: 339. (Quelle)
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Zerich, Theodor (theologischer Schriftsteller, geb. zu Gyergyó-Sz. Miklós in Siebenbürgen am 22. November 1815). Nachdem er in seinem Geburtsorte die Normalschule besucht hatte, kam er auf das Gymnasium zu Csik-Somlyó, dann hörte er in Klausenburg die philosophischen, und im Seminar zu Pesth die theologischen Studien. Am 22. September 1840 erlangte er an der Pesther Hochschule die theologische Doctorwürde und noch im nämlichen Jahre die Priesterweihe. Zunächst trat er in die Seelsorge und caplanirte zu Karlsburg, wo er in der Folge Aufseher der Studien, Mitglied der Kirchenverwaltung und Professor der Dogmatik wurde. 1842 zum Vorstand des bischöflichen Consistoriums ernannt, übernahm er 1852 das Lehramt des Bibelstudiums, 1853 aber das der Kirchengeschichte und des Kirchenrechtes, das er durch vierzehn Jahre versah. Während der Revolutionszeit, in welcher die Schule feierte, versah er die Seelsorge zu Gyergyó-Sz. Miklós [340] und dann das Kanzleramt an der bischöflichen Kathedrale. Auf seinem Gebiete schriftstellerisch thätig, war er immer ein eifriger Kämpfer der streitbaren Kirche, die er, so oft sich ihm Gelegenheit darbot, gegen die leider nur zu häufigen Angriffe der Protestanten Ungarns energisch vertheidigte. Diese polemischen Artikel veröffentlichte er meist im siebenbürgischen Blatte „Mult és jelen“, d. i. Vergangenheit und Gegenwart. Auch die in Pesth erscheinende „Religio“ brachte Arbeiten aus seiner Feder, darunter eine entschiedene und sachgemäße Entgegnung auf einen von Seite der Protestanten ausgegangenen ganz unberechtigten Angriff des die Interessen des Katholicismus ungemein fördernden, aber auch im Gebiete der Volksbildung sehr thätigen St. Stephansvereines in Pesth. Endlich wirkte er auch in erwähnter Richtung in dem ungarischen Kirchenblatte „Magyar Sion“. Von seinen selbständig erschienenen Arbeiten kennen wir nur die Schrift: „A pápai fejedelemség és birtok“, d. i. Herrschaft und Besitz des Papstes (Klausenburg 1860, 8°.); in dieser, so viel wir wissen, nicht in den Buchhandel gelangten Schrift, vertritt er mit allen theologischen und politischen Gründen die weltliche Herrschaft des Papstes. Auch im Gebiete des Vereinswesens für die Förderung des Katholicismus thätig, ist er Mitgründer und wirkendes Mitglied des Karlsburger katholischen Lesevereines und anderer Institute, welche sich die Wahrung und Stärkung des Katholicismus zur Aufgabe stellen.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) Band I, S. 625.