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BLKÖ:Škrinjar, Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Skřivan, Anton
Band: 35 (1877), ab Seite: 93. (Quelle)
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Škrinjar, auch Skriner, Joseph (theologischer Schriftsteller, geb. in Krain, Geburtsjahr und Sterbejahr unbekannt). Sein Leben fällt in die zweite Hälfte des achtzehnten und in den Anfang des laufenden Jahrhunderts. Er war ein Bauernsohn, den die Eltern hatten studiren lassen, damit er Geistlicher – das Ideal einer krainischen Bauernfamilie – werde. So geschah es auch, S. studirte die Theologie und war (1798) Pfarrer zu Maria Verkündigung in Laibach. Er schrieb ein Andachtsbuch, betitelt: „Molitu greshnika per usákimu is šedem Psalmov...“ (Laibach 1804, J. Rezer, 2. Aufl. ebd. 1817; 3. verb. Aufl., ebd. 1817 J. Skarbina), dessen Sprache Šafařík als eine für jene Zeit ausgezeichnete erklärt. Ungleich wichtiger aber erscheint Skrinjar’s Theilnahme an der krainischen Uebersetzung der Bibel a. T., an welcher er mit Georg Japel [Bd. X, S. 92], Blasius Kumerdey [Bd. XIII, S. 370], Joseph Richter [Bd. XXVI, S. 62, Nr. 25], Modest Schrey und Matthäus Wolf gearbeitet hatte. Diese Uebersetzung erschien, mit Angabe der Uebersetzer auf dem Titelblatte des betreffenden Bandes, unter dem Titel: „Svetu Pismu Stariga Testamenta, Biblia Sacra veteris Testamenti... in Slavo Carniolanum idioma translata“ (Labaci 1791, ap. Eger, Kleinmajer & Gasser, 8°.). Škrinjar besorgte die Uebersetzung des sechsten und siebenten Theiles allein, des neunten in Gemeinschaft mit Joseph Richter; auch schrieb er zu den „libri Sapientiales“ (Bücher der Weisheit), zu Isaias und Jeremias, zu den kleineren Propheten und den Makkabäern ausführliche Einleitungen in krainischer Sprache. Es ist diese Bibel, wovon das Neue Testament bereits in den Jahren 1784 bis 1786 erschienen, dann aber 1800 in revidirter Ausgabe neu ausgegeben worden war, die erste katholische Uebersetzung nach der „Vulgata“ für die Winden und Krainer und eine gründliche Arbeit, bei der man sich der Ximenez’schen und Hutter’schen Polyglotte, der Ostroger-Bibel, der besten Commentare und der Lexikons anderer slavischer Stämme bedient hatte.

Paul Jos. Šafařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Jos. Jireček (Prag 1865, Friedr. Tempsky, 8°.) I. Slovenisches und Glagolitisches Schriftthum, S. 35 und 145.