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2. Die Goldmark ließ munter er springen, die Landmark erwarb
er als Pfand, dort wuchsen dem Adler die Schwingen, und zum Retter
ward Zollern dem Land; |: und pumpte Burggraf dem Kaiser
nicht gern, so hätte die Mark einen anderen Herrn. :|
3. Schafft sonst das Borgen auch Sorgen, hier lob ich mit fröh=
lichem Sang; der Deutschen goldener Morgen aus goldenem Borgen
entsprang; denn pumpte der Burggraf dem Kaiser nicht flott, noch
wären wir Deutschen der Fremden Spott.
4. Dem Pumpe bringt Kränze und Reiser! denn borgte der Burg=
graf nicht brav, jetzt wär unser großer Kaiser vielleicht nur ein kleiner
Graf; hätt Uhrahn Friedrich das Pumpen gereut, kaum wären die
Zollern schon Kaiser heut.
G. v. Rohrscheidt.
633. Der schlesische Zecher.
1. Auf Schlesiens Bergen, da wächst ein Wein, der braucht nicht
Hitze, nicht Sonnenschein; ob’s Jahr ist schlecht, ob’s Jahr ist gut, da
trinkt man fröhlich der Traube Blut.
2. Da lag ich einmal vorm vollen Faß. „Ein andrer soll mir
trinken das!“ so rief ich, „und soll’s der Teufel sein, ich trink ihn
nieder mit solchem Wein!“
3. Und wie noch das letzte Wort verhallt, des Satans Tritt durch
den Keller schallt. „„He, Freund, gewinn ich, so bist du mein! Ich
gehe,““ so ruft er, „„die Wette ein!““
4. Da wurde manch Krüglein leer gemacht; wir tranken beinah
die halbe Nacht. Da lallte der Teufel: „„He, Kamerad, beim Feg=
feuer! jetzt hab ich’s satt!““
5. „„Ich trank vor hundert Jahren in Prag mit den Studenten
dort Nacht und Tag; doch mehr zu trinken solch sauern Wein, müßt
ich ein geborner Schlesier sein!““
Kühn.
634. Kreislauf des Weins. (II. 135.)
Munter.
Ferd. Schilling.
1. Aus der Trau=be in die Ton=ne, aus der Ton=ne in das
Faß, aus dem Fas=se dann, o Won=ne! in die Fla=sche, in das
Glas. Aus dem Gla=se in die Keh=le, in den Ma=gen durch den [573] Schlund und als Blut dann in die See=le und als Wort dann in den Mund.
2. Aus dem Worte etwas später formt sich ein begeisternd Lied,
das durch Wolken in den Äther mit der Menschen Jubel zieht. Und
im nächsten Frühling wieder fallen dann die Lieder fein nun als
Tau auf Reben nieder, und sie werden wieder Wein!
Gärtner.
635. Bierlein, rinn! (IV. 147.)
Gemütlich.
Otto Lob. 1896.
1. Beim Ro=senwirt am Graben=thor des A=bends um halb sechs den
Ham=mer schwingt der Wirt em=por und schlägt den Zap=fen ex! Das
schlurrt und glurrt aus feuch=ter Nacht vom Spundloch in die Kann’, ei
seht, wie’s Ant=litz je=dem lacht, jed=we=dem Ze=chers=
mann: Bier=lein, rinn! Bier=lein, rinn! Was nut=zen mir die
Kreu=zer=lein, wenn ich ge=stor=ben bin!