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ADB:Starter, Jan Janszoon

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Artikel „Starter, Jan Janssen“ von Ernst Martin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 498, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Starter,_Jan_Janszoon&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:32 Uhr UTC)
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Starter: Jan Janssen St., holländischer Dichter. Geboren 1594 zu London, kam er wahrscheinlich 1607 nach Amsterdam, da seine Verwandten als Dissenters England verlassen mußten. 1612 in die Rederijkerkamer In liefde bloeyende aufgenommen, begab er sich 1614 nach Leeuwarden, wo er heirathete und eine Buchhandlung begründete. Auch hier stiftete er 1617 einen Dichterverein, welcher seine Schauspiele „Don Timbre de Cardone“ und „Dareide“ aufführte, sich aber 1619 auflösen mußte. St. siedelte 1620 nach Franeker über, wo er sich zugleich als Student der Rechte einschreiben ließ. Sein Geschäft wurde 1622 zwangsweise verkauft. Er selbst war 1621 bereits wieder in Amsterdam, um seine Gedichtsammlung „Friesche lusthof beplant met verscheydene stichtelijke minneliedekens, gedichten, ende boertighe kluchten“ drucken zu lassen. Obschon sie viel Beifall fand und bis 1627 noch vier Auflagen veranstaltet wurden, sah er selbst sich doch genöthigt, unter Mansfeld’s Fahnen zu treten. 1626 verschwindet seine Spur. Seine Gedichte ließ J. van Vloten 1864 zu Utrecht nochmals abdrucken, jedoch ohne die zwei Dramen und ohne die satirische Pastorale „Angeniet“, welche Brederoo angefangen, St. vollendet hatte. In der That hat St. diesem liebenswürdigen Lyriker sich besonders angeschlossen und in lebhaften Formen lustige und sehnsüchtige Liebe zum Ausdruck gebracht. Seine „Mennisten-Vriagie“ erregte wegen des Spottes auf die Scheintugend der mennonitischen Sectirer Anstoß auch in neuerer Zeit. Kräftig sind seine Soldatenlieder, welche Moritz von Nassau feiern; von einer „Mansfeldias“ konnte er nur einen „Voorloper“ erscheinen lassen. Andere Gedichte, besonders die auf Hochzeiten oder bei politischen Anlässen gedichteten, sind in steifen Alexandrinern abgefaßt und scheinen nur auf Gelderwerb auszugehen.

S. bes. Jonckbloet, Geschiedenis der nederl. letterkunde, 3. Aufl., III, 98 fg.